Schilderung von Teilen der übersinnlichen Welt
► Bewußtseinsentwicklung und die geistigen Hierarchien

Während der Saturnentwickelung stand der Menschenleib auf der Stufe des dumpfesten Bewußtseins. Man darf aber deshalb nicht etwa voraussetzen, daß andere Stufen des Bewußtseins nicht bei Wesen vorhanden gewesen wären, die zu jener Zeit ihr Dasein in Verbindung mit dieser früheren Verkörperung der Erde hatten. So war vor allem ein Wesen damals vorhanden, welches ein Bewußtsein hatte, das dem gegenwärtigen wachen Tagesbewußtsein des Menschen gleichwertig war. Da aber die Verhältnisse der Saturnumgebung ganz andere waren, als sie auf der Erde sind, so mußte auch diese Bewußtseinsstufe sich in einer wesentlich anderen Art betätigen.

Der Erdenmensch hat um sich herum als Gegenstände der Wahrnehmung Mineralien, Pflanzen und Tiere. Diese Wesenheiten betrachtet er als unter ihm stehend, sich selbst ihnen gegenüber als ein höheres Wesen. Bei jenem Saturnwesen war das Umgekehrte der Fall. Es hatte drei Gruppen von Wesenheiten über sich und mußte sich selbst als das unterste Glied im Bereiche dessen halten, was ihm wahrnehmbar war. Diese drei höheren Gruppen von Wesenheiten bezeichnete man in der Geheimwissenschaft mit verschiedenen Namen, je nach der Sprache des Volkes und der Zeit, denen die Geheimlehrer angehörten. Die Bezeichnungen der christlichen Geheimwissenschaft sind, von oben nach unten aufgezählt: Herrschaften (Kyriotetes), Mächte (Dynamis) und Gewalten (Exusiai). Als viertes unterstes Glied reiht sich jenes charakterisierte Wesen an, wie sich der Erden-Mensch als oberstes Glied an das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich anreiht. – Diesen ganz andersartigen Verhältnissen entsprechend war auch die Natur der Wahrnehmung selbst anders. Aus der Erfahrung heraus kennt diese Natur der Eingeweihte. Denn sie kommt dem gleich, was er als seine dritte Stufe, über das wache Tagesbewußtsein hinaus, erreicht, dem spirituellen Bewußtsein. Es ist da, als ob die Eindrücke nicht von äußeren Gegenständen an die Sinne herankämen, sondern als ob sie sich von innen heraus nach den Sinnen zudrängten, von diesen nach außen strömten und da draußen an die Gegenstände und Wesen aufstießen, um sich an ihnen zu spiegeln und dann in ihrem Abglanz dem Bewußtsein zu erscheinen. – So war es bei jenem Saturnwesen. Es strömte seine Lebenskraft auf die Dinge des Planeten, und von allen Seiten wurde ihm in der mannigfaltigsten Weise der Widerschein zurückgeworfen. Es nahm das eigene Leben von allen Seiten im Spiegelbilde wahr. Und die Dinge, welche ihm dieses sein Wesen zurückstrahlten, waren die Anfänge des physischen Menschenleibes. Denn aus ihnen bestand der Planet. Was sonst wahrgenommen wurde, erschien nicht am Planeten, sondern in dessen Umkreis. Die Wesen, welche Exusiai (Gewalten) genannt werden, erschienen als strahlende Wesen, die von allen Seiten her den Weltkörper beleuchteten. Der Saturn selbst war ein an sich dunkler Körper; er empfing sein Licht nicht von toten Lichtquellen, sondern von diesen Wesen, die seinen Umkreis bewohnten und als Leuchtwesen ihn erhellten. Ihr Licht offenbarte sich der Wahrnehmung des Saturnwesens, wie sich gegenwärtig der tierische Leib dem Menschen wahrnehmbar macht. Die Wesen, welche Dynamis (Mächte) heißen, offenbarten sich in ähnlicher Art vom Umkreise her durch geistiges Tönen und die Kyriotetes (Herrschaften) durch das, was man in der Geheimwissenschaft das Weltaroma nennt, eine Art von Eindruck, den man mit dem gegenwärtigen Geruch vergleichen kann. [1]

So wie der Erdenmensch sich über die Wahrnehmungen der äußeren Dinge hinaus zu Vorstellungen erhebt, die nur in seinem Innern leben, so erkannte jenes Saturnwesen außer den genannten Wesenheiten, welche sich ihm wie von innen offenbarten, noch Wesenheiten, die es von außen wahrnahm; sie werden in der christlichen Geheimwissenschaft Seraphime, Cherubime und Throne genannt. Es gibt im Umkreise der Erfahrung des Erdenmenschen nichts, was sich mit den erhabenen Merkmalen vergleichen läßt, in denen sie damals auftraten. – Endlich war diesem Saturnwesen noch eine dritte Art von Mitbewohnern bekannt. Sie bevölkerten das Innere des Planeten. Dieser bestand ja nur als eine Zusammensetzung aus den Menschenleibern, so weit sie damals gediehen waren. Will man sich eine Vorstellung von diesen Leibern machen, so kann man dies dadurch, daß man sie für die Zeiten, in denen sie in physischer Form auftraten, mit Automaten vergleicht, die aus feinstem ätherischen Stoff bestehen. Als solche spiegelten sie das Leben jenes Saturnwesens wider; sie selbst aber waren gänzlich ohne Leben und ohne alle Empfindung. Aber sie wurden von zweierlei Arten von Wesen bewohnt, welche ihr Leben und ihre Empfindungsfähigkeit in ihnen entwickelten. Diese brauchten dazu eine gewisse Unterlage. Denn ihnen fehlte ein eigener physischer Leib, und dennoch waren sie so veranlagt, daß sie ihre höheren Fähigkeiten nur in einem solchen zur Entfaltung bringen konnten. Sie bedienten sich deswegen des menschlichen physischen Leibes. [2]

So war auf dem Saturn (siehe: Saturnentwickelung) in einer ähnlichen Art das leibliche, seelische und geistige Element vorhanden, wie es auf der Erde vorkommt. Nur findet es sich auf der Erde so, daß es die dreifache Natur des Menschen bildet: seinen Leib, seine Seele und seinen Geist. Jedes dieser Glieder des Menschen besteht wieder aus drei Untergliedern: der Leib aus dem physischen, dem Ätherleib und dem Empfindungsleib (Astralleib); die Seele aus der Empfindungsseele, der Verstandesseele und der Bewußtseinsseele; der Geist aus Geistselbst (Manas), Lebensgeist (Buddhi) und Geistesmensch (Atma). Auf dem Saturn sind Leibliches, Seelisches und Geistiges nicht als Glieder einer Wesenheit, sondern als selbständige Wesenheiten vorhanden; das Physisch-Leibliche als die erste Anlage des Menschenleibes und die eigentliche Stoffgrundlage des Planeten selbst; der Ätherleib als Engel (Angeloi), der Empfindungsleib als Erzengel (Archangeloi); die Empfindungsseele wird repräsentiert von jenem charakterisierten Saturnwesen selbst, die Verstandesseele von den Gewalten (Exusiai), die Bewußtseinsseele von den Mächten (Dynamis), das Geistselbst (Manas) von den Herrschaften (Kyriotetes), der Lebensgeist (Buddhi) von den Thronen, der Geistesmensch (Atma) von den Cherubimen; über allen stehen die Seraphime.

Der Saturn stellte also in den Zeiten, in denen er auf seiner physischen Stufe war, einen Gliederleib dar, bestehend aus feinen Ätherleibern; darinnen walteten die Engel und Erzengel wie die Lebens- und Nervenkräfte gegenwärtig im menschlichen Leibe Und wie dieser außen die Sinneswerkzeuge hat, so war der Saturn selbst an seiner Oberfläche wie mit lauter Sinnen bedeckt; nur waren diese Sinne nicht empfangende, sondern rückstrahlende. Sie spiegelten alles, was von dem Umkreise des Weltkörpers herein einen Eindruck machte, wider. Da bestrahlten die leuchtenden Gewalten (Exusiai) die Saturnoberfläche, und ihr Licht wurde vielfältig von der Oberfläche desselben zurückgeworfen. Da klang es heran von den Mächten (Dynamis), und diese Klänge drangen wieder als mannigfaches Echo in den Raum hinaus; endlich wurde die Saturnoberfläche von dem Aroma der Herrschaften (Kyriotetes) bestrahlt, und sie gab dieses wieder in vielfach veränderter Form zurück. Und in der Wahrnehmung all dieser Widerstrahlungen bestand das Seelenleben jenes gekennzeichneten Saturnwesens. –Man kann dieses Wesen den eigentlichen Planetengeist des Saturn nennen. Denn es war in der Tat nur eines in seiner Art vorhanden, sowie im Erdenmenschen eine Mannigfaltigkeit von Gliedern, Sinnen und so weiter, aber nur ein Selbstbewußtsein vorhanden ist. Der ganze Saturn war der Körper dieses Planetengeistes.89.45f

Die Entwickelung des Saturn bestand nun in sieben Kreisläufen, welche die Seelen-Lebensentfaltung darstellen. In jedem dieser sieben Kreisläufe geht der Planet durch die sieben Formen hindurch, von der Formlosigkeit zur schöpferischen Fähigkeit. – Beim ersten Kreislauf bilden die Throne das dirigierende Seelenelement, beim zweiten die Herrschaften (Kyriotetes), beim dritten die Mächte (Dynamis), beim vierten die Gewalten (Exusiai), beim fünften der Saturn-Planetengeist selbst. Dieser hat nicht sogleich vom Anfang der Saturnentwickelung das volle helle Bewußtsein gehabt, sondern dieses sich erst im vierten Kreislauf erworben. Er ist also erst da zu einem eigentlichen seelischen Erleben der planetarischen Vorgänge gelangt. So kann er im fünften Kreislaufe selbst als Seele wirken. Während des fünften Kreislaufes bilden sich nun die Erzengel (Archangeloi) zu einem inneren Seelenleben heran, dessen Inhalt den Saturnvorgängen entnommen ist. Sie können dies, indem sie sich der bis dahin zu entsprechenden Instrumenten für sie entwickelten Menschenleiber bedienen. Dadurch werden sie im sechsten Kreislauf befähigt, diesen als selbsttätige Seelen zu leiten. Dasselbe ist entsprechend für den siebenten Kreislauf mit den Engeln (Angeloi) der Fall. [3]

Im fünften Kreislauf könnte der Planetengeist des Saturn nicht in der charakterisierten Art als Seele wirken, wenn er innerhalb des Saturnkörpers verbliebe. Denn dieser läßt solches durch seine Beschaffenheit nicht zu. Der Saturngeist muß daher aus dem Saturnleibe heraustreten und von außen auf den letzteren wirken. Es findet also in diesem Kreislauf eine Trennung des Saturn in zwei Weltenkörper statt. Von diesen ist allerdings die eine, die heraus getretene, als Saturnseele zu bezeichnen. Sie ist gleichsam die prophetische Vorherverkündigung der nächsten planetarischen Verkörperung: der Sonne. So wird während seines fünften, sechsten und siebenten Kreislaufes der Saturn von einer Art Sonne umkreist, wie gegenwärtig die Erde von ihrem Monde.

Ein Ähnliches muß im sechsten Kreislauf für die Erzengel (Archangeloi) eintreten. Sie verlassen die Saturnmasse und umkreisen sie als ein neuer Planet, den man in der Geheimwissenschaft als Jupiter bezeichnet. Und im siebenten Kreislauf geschieht ein Ähnliches mit Bezug auf die Engel (Angeloi). Sie ziehen ihre Masse aus derjenigen des Saturn heraus und umkreisen diesen als selbständiger Planet. Man nennt diesen in der Geheimwissenschaft Mars. – Das sind Vorgänge, wie sie sich ähnlich aber schon während der vorhergehenden Saturnkreisläufe abgespielt haben. Im dritten Kreislauf leiteten die Gewalten (Exusiai) die seelische Entwicklung. Während des vierten verließen sie den Planeten und umkreisten ihn als helleuchtender selbständiger Planet, der in der Geheimwissenschaft den Namen Merkur führt. Im dritten Kreislauf war dasselbe mit den Mächten (Dynamis) geschehen, die sich als Planet Venus verselbständigten. [4]

Auf der alten Sonne

Innerhalb der Sonnenentwickelung wird der vorher automatische Leib des Menschen in sich lebendig. Dies geschieht dadurch, daß das Licht, welches vorher als Ausfluß der Leuchtwesen den Saturn aus dem Umkreise bestrahlte, nunmehr von den Bestandteilen des Sonnenkörpers selbst aufgenommen wird. Die Sonne wird ein leuchtender Planet. Die vervollkommneten Menschenleiber entwickeln leuchtendes Leben. Aus dem Umkreise tönt es jetzt herein, und es strömt das Weltaroma von den entsprechenden Wesen. [5]

Mit dem Saturn-Planetengeist hat sich eine Umwandlung vollzogen. Er hat sich vervielfältigt. Aus einem sind sieben geworden. Wie das Samenkorn eines ist und in der Ähre, die aus ihm sich bildet, viele stehen, die gleichen Wesens sind mit jenem einen, so keimen aus dem einen Saturn-Planetengeist sieben Sprossen hervor beim Übergang zur Sonnenstufe. Und sein Leben wird jetzt ein anderes. Er erlangt die Fähigkeit, Wahrnehmungen von einem Gebiete, das um eine Stufe tiefer steht als er, zu erlangen. Dies wird dadurch möglich, daß eine Anzahl von Menschenleibern in ihrer Entwickelung zurückgeblieben, auf der Saturnstufe stehengeblieben sind. Sie sind dadurch unfähig, das leuchtende Leben der Sonne zu empfangen. Sie bilden dunkle Stellen innerhalb des strahlenden Sonnenplaneten. Sie nehmen die aus dem Saturn-Planetengeist entstandenen sieben Sonnengeister als ein unter ihnen stehendes Naturreich wahr. So leben auf der Sonnenoberfläche diese sieben Wesenheiten; unter ihnen schauen sie ein Reich, dessen Wesen Leiber haben, nur eine Stufe tiefer stehend als die Sonnen-Menschenleiber. Diese Leiber selbst aber geben ihnen in dem von ihnen ausstrahlenden Licht die Nahrung, welche sie brauchen. Während die Saturnleiber dem Saturngeist nur die Rückstrahler seiner Wesenheit waren, nehmen die Sonnenleiber den Sonnengeistern gegenüber die Stelle ein, welche gegenwärtig die Sonne mit ihrem Lichte den Wesen des Pflanzenreiches gegenüber einnimmt. In bezug auf die Leibesorganisation steht der Mensch während der Sonnenentwickelung auf der Stufe eines Pflanzenwesens. Es wäre nicht richtig zu sagen, er sei damals selbst durch das Pflanzenreich hindurchgegangen. Denn ein Pflanzenreich, wie es heute ist, kann sich nur unter den eigenartigen Verhältnissen der Erde entwickeln. Will man einen Vergleich diesbezüglich gebrauchen, so müßte man sich den Sonnen-Menschenleib als ein Pflanzenwesen vorstellen, das ähnliche Organe wie gegenwärtig die Pflanze als Blüte entwickelt, dem eigenen Planeten zuwendet. Und wie die gegenwärtige Pflanze ihr Licht von einer äußeren Sonne erhält, so erhielt die Menschensonnenpflanze das ihre von dem eigenen Planeten, der ja Sonne war. Das, was heute die Pflanze als Wurzel in die Erde senkt, war am Sonnenleibe den einströmenden Tönen und Gerüchen zugewendet; er nahm sie auf und verarbeitete sie in seinem Innern. Man könnte die gegenwärtige Pflanze einen auf der Sonnenstufe stehengebliebenen Menschenleib nennen, der sich vollständig umgewendet hat. Er streckt deshalb die Organe des Wachstums und der Fortpflanzung, welche der Mensch verhüllt und nach unten gewendet hat, keusch der Sonne zu nach oben. [6]

In dieser Art war der Menschenleib erst während des vierten Sonnenlaufes vollständig entwickelt. Drei vorhergehende Kreisläufe waren eine Vorbereitung dazu. Der erste Kreislauf gestaltet sich eigentlich nur als eine Wiederholung des Saturndaseins. Und seine sieben Formstufen sind sieben Wiederholungen der Lebensstufen des Saturnkreislaufes. Aber erst beim zweiten Sonnenkreislauf blitzt Leben auf im Menschenleib. Dasselbe ist noch nicht so vollentwickelt, daß die Erzengel (Archangeloi), welche auf der Sonne in die Stellung eintreten, welche auf dem Saturn der Planetengeist eingenommen hat, in diesem Leben ihre Befriedigung finden können. Es saugen vielmehr jetzt die Kraft, welche aus diesem Leben fließen kann, die Gewalten (Exusiai); während des dritten Kreislaufes treten die sieben aus dem Saturngeist entstandenen Wesenheiten an die Stelle; und während des vierten Sonnenlaufes leben in dem Leben der Erdenleiber die Erzengel (Archangeloi), wie sich der Planetengeist in den Leibern des Saturn gespiegelt hat. Während des fünften Sonnenlaufes steigen die Erzengel (Archangeloi) zu einer höheren Daseinsstufe auf, und die Engel (Angeloi) treten auf dem Planeten an ihre Stelle. Während des sechsten Sonnenlaufes haben sich auch die Engel (Angeloi) so hoch entwickelt, daß sie des physischen Teiles des Menschenleibes nicht bedürfen; sie bedienen sich nur noch für ihre Zwecke des aus- und einströmenden Lichtes, um darin zu leben. Der physische Menschenleib ist eine selbständige Wesenheit geworden, das Vorbild des gegenwärtigen physischen Körpers des Menschen. Und er verhält sich auf dieser Stufe auch ganz wie ein physischer Apparat; nur wie ein solcher, dessen Teile eben leben. Er ist gewissermaßen ein lebendes Sinnesinstrument, dessen Wahrnehmungen aber nicht von ihm selbst aufgenommen werden. Ihm selbst fehlt dazu der nötige Bewußtseinsgrad. Er ist in einem pflanzenartigen Schlaf, der seine höchste Bewußtseinsstufe ausmacht. Was in ihm als Wahrnehmungen entworfen wird, geht in das Bewußtsein der Engel, Erzengel und so weiter über, je nach der Folge der verschiedenen Sonnenkreisläufe. Diese höheren Wesen wachen über dem schlafenden Menschenleib.

Welches sind nun die Ursachen, unter deren Einfluß sich die Sonne aus dem Saturn entwickelt hat? Man erkennt sie, wenn man einen Blick wirft auf die letzten Zustände der Saturnentwickelung. Man nehme an, der siebente Kreislauf sei auf der vierten Formstufe, der physischen, angelangt. Der Menschenleib ist da so weit, daß er den Engeln (Angeloi) als die ihr Wesen spiegelnden Sinnesorgane dienen kann. Diese haben auf dieser Stufe eine Art Menschenbewußtsein, das ihnen allerdings nur mit den benützten Sinnen des Menschenleibes zuteil wird. Höhere Wesen wirken aus dem Umkreise des Planeten auf denselben. Sie entwickeln aufeinanderfolgend die höheren Bewußtseinsstufen. In dem Augenblicke, in dem auch die Engel sich zu solch höheren Bewußtseinsarten entwickeln, können sie sich nicht mehr des Menschenleibes bedienen. Die Folge davon ist, daß sie ihn verlassen. Er muß sterben. Das heißt aber nichts anderes, als daß der physische Saturnleib zerfällt, bevor sich die physiognomische Form des siebenten Umlaufes entwickelt. Diese physiognomische Stufe ist also überhaupt nicht mehr physisch. Der Planet ist nur noch als Seelenplanet vorhanden. Die physische Form versinkt in den Abgrund. In dem Seelenplaneten leben die Engel in einem überphysischen Bilderbewußtsein. Und die höheren Wesen sind an ihm tätig mit entsprechenden höheren Bewußtseinsformen. In dem Zeitpunkte, wo auch die Engel über das Bilderbewußtsein hinausgewachsen sind, muß auch der Seelenplanet zerfallen. An seine Stelle tritt ein anderer, auf dem die gestaltende Form entwickelt wird. Er schwebt aber nur in jener Welt, in welcher sich der irdische Eingeweihte befindet, wenn er in dem höheren Tonbewußtsein verweilt. Aus denselben Gründen entwickelt sich aus diesem Planeten ein anderer, der einer noch höheren Welt angehört am Ende des siebenten Saturnkreislaufes. In demselben ist die schöpferische Form des Daseins verwirklicht. – Es ist gezeigt worden, daß mit dem Aufsteigen der höheren Wesen in entsprechende Bewußtseinsformen sich immer Nebenplaneten des Saturn absondern, die in höheren Welten schweben müssen, weil die Hauptform des Saturn solche Bewußtseinsarten nicht beherbergen kann. Nun aber steigt ja der Saturn selbst zu solchen höheren Welten auf. Das hat zur Folge, daß er jedes Mal, wenn er in einer solch höheren Welt angekommen ist, sich mit jenem Nebenplaneten vereinigt, der in der gleichen Welt vorhanden ist. Am Ende des siebenten Saturnkreislaufes sind aus diesem Grunde Jupiter, Mars, Venus, Merkur und Sonne wieder mit dem Saturn vereinigt. Alles bildet wieder eine Welt. – In dieser einen Welt findet sich aber die schöpferische Form der Saturnlebenskraft. Durch sie wird die Welt, die sich auf die angegebene Art vergeistigt hat, wieder auf die niederen Stufen des Daseins zurückgeführt. Das geschieht eben mit der Entwickelung der Sonne. Im Verlaufe ihrer Kreisläufe treten die aus dem Saturn herausgebildeten Planeten wieder hervor. Ein jeglicher erscheint jetzt nur um eine Stufe mehr dem physischen Dasein angenähert. [7]

Könnte ein menschlicher Beobachter mit Sinnen in der gegenwärtigen Form der Entwickelung des geschilderten Planeten zusehen, so würde er nur in gewissen Zeiträumen aus dem Dunkel heraus den Weltkörper aufgehen sehen; in langen Zwischenzeiten, in denen dieser nur ein Dasein in höheren Welten führt, würde er einem solchen Beobachter entschwinden. Er bliebe da nur für einen Beobachter erkennbar, dessen Bewußtsein in höheren Welten verweilen kann. Man unterscheidet deshalb zwischen den physischen Zuständen des planetarischen Daseins Dämmerungs- oder Nachtzustände. Nur darf man sich nicht vorstellen, daß in solchen Zwischenzeiten der Planet mit seinen Wesenheiten in Untätigkeit verfällt. Diese Tätigkeit fällt da nur in höhere Welten und drückt sich so in einem viel wirklicheren Dasein als dem bloßen physischen aus. [8]

Auf dem alten Mond

Wenn nun die Sonne ihre sieben Kreisläufe vollendet hat, dann beginnt die Zeit, in welcher der Menschenleib so weit ist, daß er nicht nur die Einströmungen des Lichtes aufnehmen und dadurch belebt sein kann, sondern er erlangt die Fähigkeit, die ihn umflutende Tonwelt, die aus den «Mächten» (Dynamis) gebildet wird, in sich weiterwirken zu lassen und sie selbst als Töne wiederzugeben. Der Menschenleib wird auf dieser Daseinsstufe, die man die Mondentwickelung nennt, eine tönende Wesenheit. Während der auf der Saturnstufe vom Planeten in die Umwelt zurückgeworfene Ton nur ein Echo der Umgebung war, tönt er jetzt verändert in diese Umgebung hinaus. Er ist so verändert, daß er in der mannigfaltigsten Art wiedergibt, was in den Menschenleibern vorgeht. Diese Menschenleiber haben damit ein drittes Glied in ihre Wesenheit aufgenommen, den Empfindungsleib. Denn es ist ihre innere Natur: ihre Gefühlswelt, die da nach außen tönt. – Aus den sieben Wesenheiten aber, welche sich während der Sonnenentwickelung aus dem Saturngeiste heraus entwickelt haben, sind siebenmal sieben geworden. Deren Umwelt ist jetzt so geworden, daß sie ihre eigene Gefühlswelt in den Empfindungsleibern (Astralleib), welche sich gebildet haben, erleben. Diese Empfindungsleiber sind die Träger ihres hellen Tagesbewußtseins. Sie fühlen sich nunmehr umgeben von zwei Reichen, die unter ihnen stehen, und einem, das über ihnen ist. Dieses über ihnen schwebende Reich macht sich ihnen aus dem Weltraum heraus als das Weltaroma fühlbar; sich selbst erleben sie als tönende Wesen, und die beiden Reiche, welche unter ihnen stehen, sind dadurch geworden, daß ein Gebiet von Menschenleibern auf der Saturn-, ein zweites auf der Sonnenstufe stehengeblieben ist. So sind diese Mondwesen umgeben von den automatenhaften Wesen, die ihre Saturnreife auf dem Monde unter ganz andersartigen Verhältnissen fortsetzen, als sie auf dem Saturn selbst bestanden haben, und ferner von pflanzenhaften Sonnenleibern, die in einer ähnlichen Lage sind. In der eigentlichen Mondenmasse sind also dreierlei Wesen vorhanden. Jene automatenhaften Wesen, die in sich selbst dunkel sind und welche sich vom Saturn her die Fähigkeit noch bewahrt haben, Leben um sich herumzustrahlen. Sie sind nicht leblose Wesen in dem Sinne der gegenwärtigen Mineralien. Eine mineralische Grundlage, wie sie die Erde hat, gab es auf dem Monde überhaupt noch nicht. An ihrer Stelle war eine solche, welche aus dem charakterisierten Wesen bestand. Man bekommt eine Vorstellung von ihr, wenn man sich sie mit einem durch sie ganz durchgehenden Leben begabt vorstellt, so daß auf dem Monde zum Beispiel statt der mineralischen Ackererde unseres Planeten eine lebendige, breiartige Masse ist; in dieser sind eingefügt verholzte Teile wie die Felsenmassen in das weichere Gestein unserer Erde. In dieser lebenden Grundlage, die man in ihren Teilen Pflanzenmineralien nennen kann, wurzelten die gekennzeichneten Sonnenwesen, auf einer Stufe stehend zwischen dem gegenwärtigen Tier und der gegenwärtigen Pflanze. Und die beweglichen Wesen, welche den Mond bewohnten, waren die Menschenleiber, zwischen Tier und Mensch in bezug auf ihre Entwickelung mitten drinnen stehend. Sie waren die Beherberger der Abkömmlinge des Saturn-Planetengeistes. Doch hätte dieser ein waches Tagesbewußtsein nicht in ihnen entwickeln können. Um in einem solchen zu leben, mußten diese Wesen jedesmal aus dem Leibe heraustreten. Waren sie innerhalb desselben, das heißt lebten sie sein Leben mit, dann waren sie nur mit einem von Traumbildern erfüllten Bewußtsein durchdrungen. In diesem Bewußtsein sahen sie nichts von ihrer physischen Umgebung; aber sie tönten ihr inneres Erleben in die Umgebung hinaus. Was da in Klängen sich auslebte während des Schlafes der Mondwesen, waren deren Leidenschaften und Begierden. Um aus dem Umkreis dieses Erlebens nur eines hervorzuheben, sei darauf hingewiesen, daß zum Beispiel dasjenige, was man jetzt Liebesleben nennt und was der Fortpflanzung zugrundeliegt, auf dem Monde sich während des traumerfüllten Schlafes abspielte. Das wache Tagesleben war begierde- und allerdings auch liebelos, ganz nur dem Anschauen der Umwelt hingegeben. Der Menschenvorfahr auf dem Monde wußte noch nichts von geschlechtlichen Beziehungen in seinem Tagesleben. Für das, was heute der Mensch in der geschlechtlichen Liebe fühlt, spielten sich auf dem Monde Traumbilder ab, welche nur im Sinnbild zum Ausdrucke brachten, was heute gegenständliche Wirklichkeit ist. – Nicht der Menschenvorfahr erlebte also auf dem Monde die Bilderwelt im wachen Zustande; in ihr lebten vielmehr die zunächst über dem Menschen stehenden Wesen, die Engel (Angeloi). Für sie spielte sich gewissermaßen die Traumwelt des Menschen als helle Tageswirklichkeit ab. Sie wachten über der träumenden Menschenwelt, wie die Erzengel (Archangeloi) über der in pflanzenartigem Schlaf lebenden Sonnenwelt wachten. [9]

Die ersten beiden Mondkreisläufe waren nur Wiederholungen der früheren Entwickelungszustände. Die sieben Formen des ersten Kreislaufes wiederholten die sieben Saturnkreisläufe, und die sieben Formen des zweiten die sieben Sonnenkreisläufe.

Im dritten Mondenkreislauf ist der Menschenleib so weit, daß die auf der Erzengelstufe (Archangeloi) stehenden Wesen seine Traumbilder als ihre Umgebung erleben; im vierten Kreislauf ist das bei den Engeln (Angeloi) der Fall. Die Abkömmlinge des Saturn-Planetengeistes können in diesem Kreislauf den Menschenleib so weit benutzen, daß sie, wenn sie ihn von außen umhüllen und sich seiner bedienen, durch ihn ein helles Tagesbewußtsein erlangen. Im fünften Kreislauf sind diese Wesen zu einer solchen Höhe hinaufgestiegen, daß sie nicht mehr des physischen Menschenleibes bedürfen; dieser nimmt nun für sich seine Umgebung wahr, aber er bringt es nur zu einer niedern Bewußtseinsstufe in bezug auf diese Wahrnehmungen. Nur noch des Ätherleibes und des Empfindungsleibes bedürfen diese Wesen in dieser Zeit. Im sechsten Kreislauf überlassen sie auch den Ätherleib, im siebenten den Empfindungsleib sich selbst.

Der Mond ist eine Wiederverkörperung des Sonnenplaneten. In der Zeit nun, in welcher auf dem Monde sich die Stufe der Sonnenentwickelung wiederholt, also im zweiten Kreislaufe, tritt aus seiner Masse der Sonnenkörper heraus. Innerhalb dieses herausgetretenen Sonnenkörpers leben dann jene Wesen, welche eine Bewußtseins- und Lebensstufe angenommen haben, für welche sich auf dem Monde selbst keine Bedingungen finden. Das sind während des zweiten Kreislaufes die Gewalten (Exusiai); sie haben während des Sonnenlebens das Leben des physischen Menschenleibes mitgelebt. Jetzt auf dem Monde führt diese Sonnenstufe nur ein verkümmertes, zurückgebliebenes Dasein in den oben geschilderten Tierpflanzen. In ihnen können die Gewalten (Exusiai) nicht leben. Sie beleben diese Wesen vielmehr von außen, indem sie ihnen von ihrer Sonne aus das Licht zusenden, das sie brauchen. Während des dritten Mondenkreislaufes haben sich auch die Abkömmlinge des Saturn-Planetengeistes zu einer Stufe erhoben, daß sie auf dem Monde kein Dasein mehr finden können. Und entsprechend verlassen während des vierten Kreislaufes die Erzengel (Archangeloi) den Mond, welcher in diesem seinem Zeitraum ebenso der Wohnplatz der Engel (Angeloi) ist, wie später die Erde in ihrem vierten Kreislaufe derjenige der Menschen.

Wie während der Sonnenentwickelung die anderen Planeten stufenweise hervorgetreten sind, so geschieht dies mit ihnen auch jetzt während der Mondentwickelung. Nur sind sie wieder um eine Stufe dem physischen Dasein näher, in dem Zeitpunkte, in dem der Mond auf der Höhe seiner Entwickelung steht, das heißt von der physischen Form seines vierten Kreislaufes an. Mit dem fünften Kreislauf erlangt in der Mondumgebung der Mars, den dann die Engel (Angeloi) bewohnen, eine feine, ätherisch-physische Form; mit dem sechsten Kreislauf vollzieht sich ein solches in bezug auf den Jupiter, den Wohnplatz der Erzengel (Archangeloi). Während des siebenten Mondenlaufes endlich geschieht ein gleiches mit dem Merkur. Mars und Jupiter sind mittlerweile noch dichter geworden; der erstere hat da eine Dichtigkeit, welche es ihm möglich macht, durch die Bewegungen seiner Bestandteile Wärme zu entwickeln und in den Weltenraum hinauszuströmen. [10]

Erdentwicklung

Die Erdentwickelung übernimmt die Früchte, die auf dem Monde gereift sind. Der Menschenleib hat drei Stufen seiner Entwickelung hinter sich. Auf der ersten ist er fähig gewesen, wie ein physikalisches Instrument jenen Wesen als Wahrnehmungsorgan zu dienen, welche schon auf der Sonnenstufe so weit vorgerückt waren, daß sie eines jeglichen solchen Apparates entraten konnten. Sie gehörten also bereits damals zu jenen Wesen, die dem Sonnenplaneten von außen her als Schöpfer ihre Tätigkeit widmen konnten. Die Stelle, die sie auf dem Saturn inne hatten, nahmen auf der Sonne die Erzengel (Archangeloi) ein. Nicht im Sonnenplaneten hatten die Saturn-Planetengeister ihre Leiblichkeit, sondern in den schöpferischen Kräften, von denen das Sonnenleben unterhalten worden ist. Auf dem Monde waren dann die Erzengel (Archangeloi) die schöpferischen Mächte geworden. Ihre Leiblichkeit konnten die Engel (Angeloi)des Mondes, die damals helles Tagesbewußtsein hatten, bewundern, wenn sie zu ihren Schöpfern aufblickten.

Diese drei planetarischen Entwickelungsstufen wurden nun zunächst in den ersten drei Erdenkreisläufen wiederholt. Der Menschenleib sollte sich während derselben vorbereiten, in sich selbst die Bilder, die sich während des Mondenbewußtseins gebildet hatten, zu Erlebnissen zu machen. Er mußte fähig werden, in sich nicht nur einen Lebens- und Bilderleib zu beherbergen, sondern in seinen Bildern die Umwelt innerlich abzuspiegeln. Er war auf dem Monde so weit, daß seine Bilder die Engel (Angeloi) betrachten konnten. Der Mondenleib des Menschen war die Umgebung der Engel. Und sie waren in der Betrachtung des Mondmenschen zugleich selbst vorgerückt; sie hatten sich hindurchgerungen, so daß sie nun auf einer höheren Stufe das schaffen konnten, was sie auf dem Monde wahrgenommen hatten. Sie hatten ja da außer den beiden Reichen, die unter ihnen standen, in ihrer Umgebung noch die Wesen ihres Gleichen. Deren Natur konnten sie, nachdem die Mondentwickelung zu Ende gegangen war, dem Menschenleibe einprägen. Die Erdenmenschen konnten dann das in ihrer physischen Umgebung sehen, während sie ihren Leib bewohnten, was die Engel auf dem Monde nur schauen konnten, wenn sie in eine höhere Welt aufstiegen: ihresgleichen. [11]

Aber nur stufenweise konnte der Menschenleib zu solcher Fähigkeit hinaufgelenkt werden. Und das geschah eben während der drei Erdenkreisläufe. Im ersten konnte er sich so wahrnehmen, wie er auf dem Saturn, im zweiten, wie er auf der Sonne, im dritten, wie er auf dem Monde beschaffen war. Während des ersten Erdenkreislaufes waren die Nebenmenschen für ihn noch durchaus wandelnde Automaten; während des zweiten erschienen sie ihm als pflanzenartige Wesen; und während des dritten mit Tiercharakter.

Als der vierte Kreislauf begann, war der Mensch fähig geworden, die Schöpfungen der Engel (Angeloi), seinesgleichen, um sich herum wahrzunehmen. Die Engel aber standen um drei Bewußtseinsstufen über ihm. Sie konnten schaffen, was er wahrnahm. – Der Menschenleib erlangte jetzt vier Glieder: das physische Glied, welches der Spiegel der Umgebung wurde, das lebendige Glied, welches die Wahrnehmungen der Umgebung in innerliche Bewegung umsetzen konnte, der Bilderleib, welcher die inneren Bewegungen zum Charakter von Sinnbildern umzusetzen vermochte, und endlich den Leib, welcher Träger des hellen Tagesbewußtseins wurde, der die innerlichen Bilder in Einklang bringt mit den Eindrücken der Umgebung und damit den Zusammenhang schafft zwischen innerlichem Erleben und den Vorgängen der Umgebung. – Aber das helle Tagesbewußtsein bleibt beschränkt auf die Außenwelt des Physischen; die Vorgänge des Lebens und die Bilder des Bilderleibes werden innerlich belebt, aber nicht als Umgebung wahrgenommen. Sein Bilderleib bleibt der Gegenstand der nächsthöheren Wesensstufe, der Engel (Angeloi), sein Lebensleib sogar derjenige der Erzengel (Archangeloi). Alles, was im Menschen mit dem Lebensleib zusammenhängt, die Gesetze seines Wachstums und der Fortpflanzung, steht daher für ihn selbst im Verborgenen; er hat davon nur das Bewußtsein, das im traumlosen Schlaf vorhanden ist. Für die Erzengel aber sind diese Vorgänge solche Dinge der Außenwelt und ihres Wirkens, wie für den Menschen es seine Arbeit an einer physischen Maschine gegenwärtig ist. Und alles, was mit dem Bilderbewußtsein zusammenhängt, die für den Menschen mehr geheimnisvollen Gesetze, die seinem Antlitz ein bestimmtes Gepräge und Mienenspiel, seinem Gange und so weiter bestimmte Formen geben, also was sich in seinem Charakter, Temperament und so weiter ausdrückt, das steht unter der Herrschaft der Engel (Angeloi). Nur das, was er in seiner Umgebung bewirkt, das steht unter seiner eigenen Gesetzmäßigkeit. [12]

Zu einem Wesen, das man so kennzeichnen kann, hat sich der Mensch in dem vierten Erdenkreislaufe herangebildet. – Die Engel aber, welche während der Mondenstufe sich zum Bewußtsein von Schöpfern hinaufentwickelt hatten, konnten in dem Augenblicke auf der Erde für sich selbst keine Stätte mehr finden, in dem der Bilderleib anfing, dem Menschen selbst anzugehören, das heißt von dem Zeitpunkte an, in dem der zweite Kreislauf seine Mitte überschritten hatte. Da zogen sie sich zu einer höheren Gemeinschaft mit neuen Lebensbedingungen zurück; die Sonne trennte sich von neuem von der Erde und schickte dieser fortan von außen ihre Kräfte zu.

Im dritten Erdenkreislaufe mußten dann diejenigen Menschenleiber, die im zweiten nicht so weit gekommen waren, daß sie den Bilderleib durch die auf der Sonne versammelten Kräfte versorgen lassen konnten, zu einem untergeordneten Dasein verfallen. Sie sanken auf die tierische Stufe von der tierisch-menschlichen herab. Woher konnten sie nun die Kräfte für ihren Bilderleib erhalten? Für die Sonnenkräfte der vollendeten Engel waren sie nicht empfänglich. Nun bleiben aber auf einer jeden Stufe Wesen in ihrer Entwickelung zurück. Es waren bis zum dritten Kreislauf Engel zurückgeblieben in ihrer Entwickelung, die daher eine Stelle auf der Sonne nicht finden konnten. Sie konnten während der zweiten Hälfte des dritten Erdenkreislaufes noch nicht die Anlage finden, zur Sonne aufzusteigen. Sie waren aber auch nicht dazu beschaffen, weiter auf die Bilderleiber des sich vervollkommnenden Menschen zu wirken. Sie hatten nur die Gabe, auf solche Bilderleiber zu wirken, welche auf der Stufe des Mondendaseins geblieben waren. Daher zogen sie sich aus der Erdenmasse heraus als der gegenwärtige Mond. Dieser ist also ein Weltenkörper, welcher ein früheres Stück der Erdentwickelung in einem gleichsam verhärteten Zustande darstellt. Er ist der Wohnplatz jener Wesenheiten, welche nicht haben Schöpfer des vollkommenen Menschenleibes werden wollen. Man findet deren Wirksamkeit in den Bilderleibern der Tiere; sie richten aber ihre Angriffe auch noch fortwährend auf den Bilderleib des Menschen, welcher ja das ihnen entwachsene Gebiet ist. Sobald der Mensch nur ein wenig abirrt von der Hingabe an seine höhere Natur, die ihm durch die Eindrücke seiner Sinne wird, sobald er den Mächten verfällt, die in seinem Bilderleib wirken, gewinnen diese Wesen Einfluß auf ihn. Ihr Wirken zeigt sich in wüsten Träumen, in denen sich die aus seiner niederen Natur kommenden tierischen Begierden spiegeln. [13]

Wenn der dritte Erdenkreislauf über seine Mitte hinausgelangt, wo die Erde also zum dritten Male physisch geworden ist, so sind zunächst für die Form des physischen Menschenleibes, der äußere Wahrnehmungen empfangen kann, keine Daseinsbedingungen vorhanden. Das Physische stirbt ab. Die Folge davon ist, daß die Unterlassungssünde der zurückgebliebenen Engel nicht mehr so schmerzlich empfunden wird von den zum Sonnendasein aufgestiegenen Wesen. Der Mond wird daher wieder dem Erdenkörper einverleibt. Und bei Fortsetzung des Kreislaufes, wenn die ganze Erde über das Bilderdasein in eine höhere Welt aufgestiegen ist, vereinigt sie sich auch wieder mit der Sonne. Dadurch erlangen die Kräfte im Menschenleibe, welche im dritten Kreislauf erst den bilderbelebten Leib in ihrer Umgebung sehen konnten, die schöpferische Fähigkeit. Sie können dadurch in den vierten Kreislauf eintreten. Sie sind da zunächst noch in der Welt, die nur für ein spirituelles Bewußtsein wahrnehmbar ist, steigen aber stufenweise zu immer tieferen Welten herab. Endlich ist der Menschenleib so weit, daß er Wahrnehmungsorgane für seinesgleichen in einer feinen ätherischen Form ausbilden kann. Der physische Leib erlangt also die Fähigkeiten seiner Erdenform. Das ist auch der Zeitpunkt, in dem die Erde den vollendeten Engeln wieder kein Schauplatz sein kann; die Sonne tritt mit ihnen aus der Erde heraus und bescheint diese von außen. Immer weiter gelangt der physische Leib. Die Bilder des Bilderleibes erlangen eine ihnen vorher nicht eigene Lebhaftigkeit; die Organe des physischen Leibes geben ihnen in den Spiegelbildern der äußeren Gegenstände Nahrung. Es ist der Zeitpunkt gekommen, wo die äußere Erdenumgebung diese Bilder den zurückgebliebenen Engeln entreißt. Diese müssen den Teil der Erde, der ihnen Wohnplatz sein kann, aus der Erde herausziehen. Der Mond trennt sich abermals von der Erde und umkreist sie als ihr Nebenplanet. [14]

Wie weit ist in diesem Zeitpunkte der Menschenleib? Er hat seine vierfache Natur entwickelt. Er ist so organisiert, daß er Träger sein kann eines Äther- oder Lebensleibes, daß er einen Bilderleib beherbergen kann. Und außerdem lassen seine Sinnesorgane zu, daß die Erdenumgebung sich in diesen Bildern abspiegelt. Es hat der physische Menschenleib jetzt also eine ganz neue Stufe erlangt. Er spiegelt nach innen, wie er auf dem Saturn nach außen die Wesenheit des Saturn-Planetengeistes gespiegelt hat. Dadurch kann jetzt in ihm jener Teil dieses Geistes leben, der damals das niedrigste Glied desselben war. Es schnürt sich dieser Teil deshalb von dem Saturn-Planetengeist ab; er verliert die Fähigkeit, die Offenbarungen der oberen Reiche zu erhalten und wird Träger des menschlichen Selbstbewußtseins. Der Mensch lernt sich als «Ich» zu empfinden. Er trägt von jetzt ab die Natur in sich, welche auf dem Saturn der planetarische Geist wie ein Umkreis des Planeten offenbarte.

So hat der Mensch die Stufe erlangt, auf der sich in seinem Ätherleib die Erzengel (Archangeloi), in seinem Bilderleib die Engel (Angeloi), in seinem Selbstbewußtsein der planetarische Saturngeist offenbart. Er kann nun zu der Stufe aufsteigen, auf welcher der Saturngeist in ihm fähig wird, zu dem Bilderleib ein ähnliches Verhältnis zu haben, wie es der Saturngeist selbst erlangte, als er allmählich dem eigenen planetarischen Dasein entwuchs und zum Jupiterbewohner wurde. Da aber der Mensch doch Erdenbewohner bleibt, so können solche Kräfte nur von außen auf ihn wirken: Das heißt, die Erde gelangt in den Einfluß der Jupiterkräfte. Auf einer späteren Stufe geschieht es ähnlich in bezug auf diejenigen Wesenheiten, welche auf einer Stufe waren, auf der sie nur von außen, vom Mars aus auf den Ätherleib wirken. Der Erdenmensch gelangt unter den Einfluß des Mars.

Als Sonne, Erde und Mond noch einen Körper bildeten, war auf diesem Planeten der Menschenleib aus einem Stoffe gebildet, der luftartigen Zustand hatte. Außer den Menschenleibern waren nur vorhanden mit einem Leibe in einem flüssigen Zustande die Nachkommen der Menschentiere des Mondes. Den festen Zustand hatten erreicht die Sprößlinge derjenigen Mondwesen, welche dort als Pflanzenmineralien lebten. Außer den flüssigen Menschentieren aber gab es noch tierpflanzenartige Wesen in diesem Zeitpunkt, die aus den Pflanzentieren des Mondes entstanden waren. Während aber die ersteren ein mehr wässeriges Aussehen hatten, bestanden die tierpflanzenähnlichen Wesen aus einer dichten breiartigen Masse, die, wenn sie derb wurde, dem Stoffe näherte, der gegenwärtig die Pilze bildet.

Als nun die Sonne ihre Materie aus der Erde herauszog, so daß die letztere nur noch die Mondmasse in sich hatte, da änderten sich alle Verhältnisse auf dem Planeten. Der Stoff der Menschenleiber verdichtete sich zu einer flüssigen Substanz, welche sich dem heutigen Blute vergleichen läßt. Die vorher flüssigen Wesen nahmen eine feste Form an, und die festen Pflanzenmineralien erhielten eine ganz dichte Stofflichkeit. Vor dem Auszug der Sonne war das Leben des Menschenleibes im wesentlichen eine Art Atmung, ein Aufnehmen und Abgeben von luftartigem Stoff. Nach demselben bildete sich eine Weise der Ernährung aus der flüssigen Umwelt heraus. Und mit dieser Ernährung war auch die Fortpflanzung verbunden. Der zähflüssige Menschenleib wurde aus dem Fortpflanzungsstoff seiner Umgebung befruchtet und spaltete sich unter solchem befruchtenden Einflusse. Seine Entwickelung, während noch die Mondensubstanz innerhalb der Erde war, ging so vor sich, daß er innerhalb seiner flüssigen Masse halbfeste Teile ausbildete, die sich bis zur Knorpelhaftigkeit verdichteten. Feste knochenartige Gliedeinlagerungen konnte er in dieser Zeit noch nicht bilden, denn dazu war die Erdmasse nicht geeignet, solange sie den Mond in sich enthielt. Erst mit dem Auszug des Mondes, als die derbste Stofflichkeit entfernt war, entstand im Menschenleibe eine feste Gerüstanlage. Und dies war auch die Zeit, in welcher die Möglichkeit aufhörte, die Befruchtungsstoffe aus der Umgebung zu nehmen. Mit der Mondenmasse ging auch den Erdensubstanzen die Fähigkeit verloren, auf den Menschenleib befruchtend zu wirken. In der Zeit vorher gab es nicht zwei Geschlechter des Menschenleibes. Der Mensch war ein Wesen weiblicher Natur, zu dem die männliche Wesenheit in der Erdenumwelt selbst war. Die ganze Monderde hatte einen männlichen Charakter.

Mit dem Auszug des Mondes verwandelte sich ein Teil der Menschenleiber in solche mit männlichem Charakter. Er nahm also die befruchtenden Kräfte in sich auf, die vorher gleichsam in dem Safte der Erde selbst enthalten waren. Die weibliche Natur des Menschenleibes erfuhr eine solche Umbildung, daß sie von dem entstandenen Männlichen befruchtet werden konnte. – Dies alles geschah dadurch, daß eine Art doppelgeschlechtiger Menschenleib in einen eingeschlechtigen überging. Der frühere Menschenleib befruchtete mit aufgenommenen Stoffen sich selbst. Nun erhielt die eine Form des Menschenleibes, die weibliche, nur die Kraft, das Befruchtete auszureifen. Dies geschah so, daß in ihr die männliche Kraft die Fähigkeit der Zubereitung des Fruchtstoffes verlor. Es bleibt diese Kraft nur dem Äther- oder Lebensleib, welcher die Reifung zu bewirken hat. Der männlichen Form des Menschenleibes ging die Möglichkeit verloren, mit dem Fruchtstoff in sich etwas anzufangen. Das Weibliche blieb in ihr auf den Ätherleib beschränkt. So kommt es, daß in dem gegenwärtigen Menschen die Sache so steht, daß im Manne der Ätherleib weiblich, in der Frau aber männlich ist. – Die Erwerbung dieser Fähigkeiten fällt zeitlich mit der Ausbildung eines festen Knochengerüstes zusammen. [15]

Nun ging dem aber noch ein anderer wichtiger Vorgang voraus. Als der Menschenleib überging von der luftförmigen in die flüssige Stofflichkeit, entstand zugleich die Anlage, um die luftförmige Materie in einem besonderen Organ aufzunehmen. Die abgesonderte Atmung nahm damit den Anfang. Man muß sich nur klarmachen, daß in dieser Zeit die Erde noch nicht einen abgesonderten Luftkreis für sich hatte. Die Stoffe, die später sich als flüssige und feste aus der gemeinsamen Masse herausgliederten, waren damals noch selbst luftartig, waren eingeschlossen in der Luft. Und als dann die Verflüssigung begann, lebte der Menschenleib ja nicht auf einem festen Grunde, sondern im flüssigen Elemente. Eine Art schwimmendes Schweben war seine Fortbewegung. Und die über dem flüssigen Elemente befindliche Luft war wesentlich dichter als die spätere. Sie enthielt nicht nur noch alles spätere Wasser, sondern viele andere Substanzen in Auflösung. Dem entsprechend war der ganze Atmungsapparat des Menschenleibes ein anderer.

Vor dem Auszug der Sonne hatte der ganze Atmungsvorgang noch einen andern Sinn als in der Folgezeit. Er bestand in einem Aufnehmen und Abgeben von Wärme aus der Umgebung und in dieselbe. Man kann sagen, daß die Wärme, welche der Mensch heute in sich durch seinen Blutkreislauf bereitet, vom ihm damals aus der Umgebung ein- und ausgeatmet wurde. Erst nach dem Sonnenauszug gestaltete sich der Prozeß so um, daß die Luft erst, nachdem sie aufgenommen ist, durch ihre Wirkung im Leibe die Wärme erzeugt. – So war mit der Luftatmung in der gegenwärtigen Form der Menschenleib zu einem Wärmeerzeuger in seinem Innern geworden.

Dieser Umschwung im Menschenleibe hängt mit einem kosmischen Ereignisse zusammen, das in der Geheimwissenschaft das Zurückziehen des Mars von der Erde genannt wird. Der Mars ist derjenige Planet, welcher durch die ihm innewohnenden Kräfte im Menschenleibe vor diesem Zurückziehen das bewirkte, was der Blutkreislauf nachher in dem Menschenleibe selbst übernahm. Indem so das Blut auf der Erde die Tätigkeit des Mars übernahm, konnten die geistigen Wesen sich aus der Erde herausheben, so daß dann der Einfluß des Mars auf den Menschen ein solcher wurde, der von außen her wirkte. Physisch kam das dadurch zustande, daß das Eisen ein wichtiger Bestandteil des Blutes wurde; und Eisen ist der Stoff, auf welchen die Marskräfte eine besondere Wirkung haben. So hängt die gegenwärtige Form der Atmung mit diesem Zurückziehen des Mars zusammen. Der Mensch aber erhielt dadurch alles, was man die innere Kraft seines Blutes nennen kann. Die Beseelung war damit gegeben. In der Tat hauchte der Mensch mit der Luftatmung seine lebendige Seele ein.

So lange die Erde mit der Sonne im Zusammenhange war, war die Sonnenkraft dasjenige, was die andern Wirkungen im Menschenleibe regelte. In der Sonnenkraft war das enthalten, was im Menschenleibe als Männliches und Weibliches zugleich wirkte. Und unter ihrem Einfluß bekam auch die Aufnahme und Abgabe der Wärme, die vom Mars ausging, Gesetz und Ordnung. Als nun die Sonne ausgezogen war, fingen gewisse Menschenleiber an, sich so umzubilden, daß sie unfruchtbar wurden. Das waren die Vorläufer der späteren männlichen Naturen. So lange nun die Mondenkräfte noch mit der Erde verknüpft waren, behielt der andere Teil die Fähigkeit der Selbstbefruchtung. Durch den Mondauszug verlor er sie. Von jetzt ab wirkte die Sonne, und zwar wirkten diejenigen Wesen, welche sie nunmehr bewohnten, die Engel (Angeloi), auf die Fortpflanzungsfähigkeit. Der männliche Ätherleib kam unter den Einfluß dieser Sonnenwesen. Der weibliche Ätherleib, der männlich ist, behielt sein Verhältnis zu denjenigen Wesen, deren Schauplatz der Mond geworden war. Dem entsprechend kam der physische Leib der Frau unter den Einfluß der Sonnenkräfte. Er hatte ja die ihm jetzt entsprechende Form ausgebildet, als die Sonne schon von außen die Erde beschien. Der männliche physische Körper kam dagegen unter Mondeinfluß, weil er unter dem Einfluß des noch mit der Erde vereinten Planeten seine in bezug auf die Fortpflanzung unfruchtbare Form angenommen hat. Neben allen diesen Vorgängen läuft die Ausbildung der Sinne gleichzeitig, welche die Bilderwelt des Empfindungsleibes unter den Einfluß der Erdenumgebung bringen und damit den Menschen unter den Einfluß der Abkömmlinge des Saturn-Planetenleibes. Weiter wird die pulsierende Gewalt des Blutes im Innern entwickelt, wodurch sich die Beseelung bildet und sich mit den Sinneswahrnehmungen ein inneres Leben, Sympathie und Antipathie mit der Umgebung bilden kann. [16]

Auf der dadurch gekennzeichneten Stufe ist der Mensch angelangt, als die Erde als selbständiger physischer Planet in ihrem vierten Kreislaufe herausgetreten war und sich von Sonne, Mond und Mars losgelöst hatte.

Der Mensch hatte also damals die Trennung in zwei Geschlechter vollzogen. Er blickte durch seine Sinne in die Umgebung. Er empfand Neigung und Abneigung gegenüber dieser Umgebung. Und er war dadurch, daß er sich von dieser Umgebung unterschied, mit dem beginnenden Selbstgefühl ausgestattet. Der Menschenleib war ein viergliedriges Wesen geworden. Und innerhalb des vierten Gliedes war durch das Blut, das den Marskräften den Zugang gewährte, Seeleninnerlichkeit entstanden.

Der Mensch hatte also alles in sich ausgebildet, was er haben konnte als Frucht der drei ersten planetarischen Entwickelungsstufen. Und er hatte ein viertes Glied seines Leibes, das entstanden war, weil andere Einflüsse, welche mit dessen Entwickelung nichts zu tun haben konnten, sich von der Erde zurückgezogen hatten.

Man nennt in der Geheimwissenschaft diese Menschheit die dritte Haupt-Erdenrasse. Eigentlich kann man von Rassenbildung erst von diesem Zeitpunkte an reden. Denn jetzt erst gab es eine menschliche Fortpflanzung und damit Unterschiede innerhalb der Menschheit, welche durch das Aufeinanderwirken von Menschen selbst hervorgebracht werden. Es trat dasjenige auf, was Vererbung, Verwandtschaft genannt werden kann. Nun hatte aber die Erde, die vierte planetarische Form der Entwickelung, noch keinen Einfluß. Die Wahrnehmungen der Umgebung hatten sich erst der Bilder des Empfindungsleibes bemächtigt. Der Ätherleib stand noch nicht unter dem Einflusse der Erdenumgebung. Der vierte Planet hatte noch keinen Einfluß auf die Vererbungsverhältnisse. Erst die drei ersten planetarischen Formen. Deshalb bezeichnet man die Rasse, bei der dies der Fall war, als die dritte.

Ihr folgte die vierte, innerhalb welcher die Erdenumgebung selbst auf den Ätherleib eine Wirkung bekam. Das konnte nur geschehen, wenn Wesen auf den Menschen Einfluß erhielten, welche in ihrer Entwickelung auf einer solchen Stufe standen, daß ihnen die schöpferische Fähigkeit fehlte, auf den Ätherleib im Sinne der Befruchtung zu wirken, die aber doch darüber hinaus waren, um so wie der Mensch selbst nur Wahrnehmungseindrücke aus der physischen Umgebung zu erhalten. Solche Wesen waren diejenigen, welche auf dem Monde, also während der vorhergehenden Verkörperung der Erde, nicht bis zu schöpferischen Wesen aufgestiegen waren, welche die Sonne bevölkern können, die aber doch über die Stufe hinausgelangt waren, auf der man bloß ein Innenleben durch die Bilder des Menschenleibes führen kann. [17] (Hier bricht der Manuskript-Entwurf ab) (weiteres siehe: Erdentwickelung).

Zitate:

[1]  GA 89, Seite 43f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[2]  GA 89, Seite 44f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[3]  GA 89, Seite 46   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[4]  GA 89, Seite 47   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[5]  GA 89, Seite 47   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[6]  GA 89, Seite 48   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[7]  GA 89, Seite 49ff   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[8]  GA 89, Seite 51   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[9]  GA 89, Seite 51ff   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[10]  GA 89, Seite 54f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[11]  GA 89, Seite 54ff   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[12]  GA 89, Seite 56f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[13]  GA 89, Seite 58   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[14]  GA 89, Seite 59f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[15]  GA 89, Seite 60ff   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[16]  GA 89, Seite 62ff   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[17]  GA 89, Seite 64ff   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)

Quellen:

GA 89:  Bewußtsein – Leben – Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie (1903-1906)