Merkur

Der Gott Merkur ist ein Archangelos. [1] Hätte man im Zusammenhang verstehen können, was Dionysius der Areopagite und was die heiligen Rishis gesehen haben, so hätte man sozusagen gehört von der einen Seite den Merkur benennen, von den anderen Mysterien hätte man die Welt der Archangeloi benennen hören, und man hätte gewußt: Das ist dasselbe. [2]

Die Planetenintelligenz des Merkur steht unter der Herrschaft des Archangelos Raphael. [3] Der Merkur ist der Körper gewisser großer Wesenheiten, von denen eine sich in Gautama Buddha verkörperte. [4] Der gegenwärtige Merkur ist ein Wohnplatz für Wesen, welche der Erdentwickelung voraus sind, aber gerade dadurch, daß sie gewisse Erdeneigenschaften in einer höheren Art ausgebildet haben, als dies auf der Erde geschehen kann. [5] Merkur ist derjenige Planet, welcher, im Gegensatze zu den anderen, eigentlich sich interessiert für das, was nicht sinnlicher, aber von solcher Natur ist, daß man es kombinieren kann. In ihm sind die Meister des kombinierenden Denkens. Und es ist so, daß wenn der Mensch aus dem vorirdischen Leben in das Dasein der Erde tritt, der Merkur die Kräfte liefert für alles das, was im Menschen Verstandes- und Vernunftanlagen sind, namentlich Verstandesanlagen. Es sind eben im Merkur verankert die Meister der kombinierenden Erkenntniskräfte. [6]

Im Okkultismus unterscheidet man die erste und die zweite Hälfte der Erde(ntwickelung) sehr sorgfältig, weil die Erde in der ersten Hälfte einen Durchgang durch den Mars erlebte. Damals wurde die Möglichkeit aufgenommen, warmes, rotes Blut zu bilden. Der Eisengehalt der Erde rührt von dem Mars her, und die Eingliederung des Eisens in das Blut hängt mit diesem Marsdurchgang zusammen. Die mutartige Natur der Seele hängt so mit den Kräften zusammen, welche die Erde dem Mars verdankt. Dagegen hängt die zweite Hälfte der Erde(ntwickelung) immer mehr mit Kräften zusammen, welche die Erde dem Merkur verdanken wird. Der Zusammenhang der Erde mit dem Merkur ist aber mehr geistiger Art. [7]

Zitate:

[1]  GA 240, Seite 127   (Ausgabe 1986, 320 Seiten)
[2]  GA 110, Seite 26   (Ausgabe 1981, 198 Seiten)
[3]  GA 237, Seite 177   (Ausgabe 1959, 186 Seiten)
[4]  GA 97, Seite 176   (Ausgabe 1981, 340 Seiten)
[5]  GA 13, Seite 438   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[6]  GA 228, Seite 20f   (Ausgabe 1964, 155 Seiten)
[7]  GA 96, Seite 243f   (Ausgabe 1974, 350 Seiten)

Quellen:

GA 13:  Die Geheimwissenschaft im Umriß (1910)
GA 96:  Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft. Christliche Esoterik im Lichte neuer Geist-Erkenntnis (1906/1907)
GA 97:  Das christliche Mysterium (1906/1907)
GA 110:  Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt. Tierkreis, Planeten, Kosmos (1909)
GA 228:  Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis. Der Mensch in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vom Gesichtspunkt der Bewußtseinsentwickelung (1923)
GA 237:  Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge - Dritter Band. Die karmischen Zusammenhänge der anthroposophischen Bewegung (1924)
GA 240:  Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge - Sechster Band (1924)