Mysterien hybernische – Mysterien Irlands

Es ist verhältnismäßig viel schwieriger heranzukommen gerade an die alte Mysterienstätte Hyberniens, der vielgeprüften Insel im Westen von England; es ist verhältnismäßig viel schwerer, im nachträglichen Schauen heranzukommen an die Bilder, die in der ewigen (Akasha-)Chronik davon geblieben sind, als an andere Mysterienstätten. Denn man bekommt eigentlich, wenn man sich nähern will anschaulich gerade dieser Mysterienstätte, den Eindruck, daß die Bilder dieser Mysterienstätte mit außerordentlich starken Abstoßungskräften versehen sind, die einen zurückstoßen, und die sogar auch dann, wenn man, ich möchte sagen mit einem gewissen Mut an solche Dinge herangeht, die auch einem mutvollen Schauen Widerstand entgegensetzen, der sich äußert, ich möchte sagen bis in eine Art Betäubung herein, so daß man nur mit Hindernissen des Erkennens herankommen kann an das.

Wenn man auf die Vorbereitung hinschaut, die zunächst den dort in Hybernia Einzuweihenden zugekommen ist, so bestand diese Vorbereitung in zwei Dingen. Das erste war, daß diese Vorzubereitenden an alle Schwierigkeiten des Erkennens überhaupt seelisch herangeführt wurden. Sie mußten alle die Zweifel, alle die Plagen, all das innere Ringen und das oftmalige Scheitern dieses inneren Ringens, das Enttäuschtwerden durch, sagen wir, eine wenn auch noch so gute Logik und Dialektik, das alles mußten sie durchmachen. Sie mußten durchmachen alles, was man an Schwierigkeiten empfindet, wenn man nun schon wirklich einmal eine Erkenntnis errungen hat und diese dann aussprechen will. [1] Und dann das Zweite, das ihnen nahegebracht wurde, das war, daß sie wiederum seelisch erfuhren, wie wenig eigentlich dasjenige, was auf diesem gewöhnlichen Bewußtseinswege Erkenntnis werden kann, wie wenig das irgendwie zuletzt doch zum menschlichen Glück beitragen kann. Und so wurden sie getrieben auf der einen Seite bis nahe an einen Abgrund, und auf der anderen Seite auch bis nahe an den anderen Abgrund und immer veranlaßt zu zweifeln, als ob sie warten sollten, bis man ihnen eine Brücke baut über jeden einzelnen Abgrund. Und sie sind schon so stark in die Zweifel und Schwierigkeiten der Erkenntnis eingeweiht worden, daß sie eigentlich dann, wenn sie übergeleitet wurden von dieser Vorbereitung zu dem wirklichen Herantreten an die Weltengeheimnisse, sogar bis zu dem Entschluß kamen: Wenn es so sein muß, dann wollen wir verzichten auf Erkenntnis, dann wollen wir verzichten auf alles das, was den Menschen nicht Glück bringen kann. Es war durchaus in diesen alten Mysterien so, daß eben die Menschen so starken Prüfungen unterworfen wurden, und daß sie tatsächlich bis zu Punkten gebracht wurden, wo sie in natürlichster, elementarster Art Gefühle entwickelten, die der gewöhnliche philiströse Verstand natürlich als unbegründet ansieht.

Dann wurden sie geführt vor zwei kolossale Bildsäulen. Die eine war mehr majstätisch durch ihre räumliche Größe, die andere war ebenso groß, aber sie war außerdem noch eindrucksvoll durch die besondere Art, wie sie war. Die eine Bildsäule war eine männliche Gestalt, die andere Bildsäule war eine weibliche Gestalt. An diesen Bildsäulen sollten sie erleben in ihrer Art das Herankommen des Weltenwortes. Gewissermaßen sollten ihnen diese beiden Bildsäulen die äußeren Buchstaben sein, mit denen sie beginnen sollten, das Weltengeheimnis, das sich vor den Menschen hinstellt, zu entziffern.

Die männliche Bildsäule, sie war aus einem ganz elastischen Material. Und sie war so, daß sie an jeder Stelle eingedrückt werden konnte. Die Schüler wurden dazu veranlaßt, an jeder Stelle sie einzudrücken. Dadurch erwies sie sich innen als hohl. Über dem Kopf dieser Bildsäule, der besonders charakteristisch war, war etwas, was sich darstellte wie die Sonne. Der ganze Kopf war so, daß man sah, er sollte eigentlich ganz sein wie ein seelisches Auge; er sollte wie ein seelisches Auge mikrokosmisch darstellen den Inhalt des ganzen Makrokosmos. Von der Bildsäule hatte man den unmittelbaren Eindruck: da wirkt der Makrokosmos durch die Sonne, gestaltet das menschliche Haupt, das weiß, wie die Impulse des Makrokosmos sind, das sich selbst innerlich und äußerlich gestaltet nach diesen Impulsen des Makrokosmos.

Die andere Bildsäule war so, daß zuerst die Augen des Schülers fielen auf etwas, was in einer Art von Leuchtekörpern angebracht war und einen Schein zeigte, nach innen gehend. Und in dieser Umrahmung sah dann der Schüler eine weibliche Gestalt, die überall unter dem Einflusse dieser Strahlungen stand. Und er bekam das Gefühl, daß das Haupt erzeugt werde aus diesen Strahlungen heraus. Das Haupt hatte etwas Undeutliches an sich. Diese Statue war aus einer Substanz, die plastisch war und außerordentlich weich. Der Schüler wurde veranlaßt, auch da zu drücken. Alles was er hereindrückte, blieb bestehen. Sie wurde immer wieder ausgebessert, so daß immer, wenn die Schüler zu der entsprechenden Zeremonie vor diese Statue geführt werden sollten, die Statue wieder intakt hergestellt war. Es war die zweite Statue so, daß man den Eindruck bekam: sie steht ganz unter dem Einfluß von Mondenkräften, die den Organismus durchdringen, und die aus dem Organismus das Haupt hervorwachsen lassen. [2]

Und sie wurden oftmals, eine Gruppe von Schülern, in nicht zu großen Zeiträumen vor diese Statue geführt. Wenn sie vor diese Statue geführt wurden, herrschte rings herum zunächst bei den ersten Malen eine lautlose Stille. Sie wurden bis vor diese Statue(n) von den schon Initiierten geführt, wurden dann verlassen, das Tor wurde hinter dem Tempel zugemacht; sie wurden ihrer Einsamkeit überlassen. Dann kam eine Zeit, wo jeder Schüler für sich hineingeführt wurde und veranlaßt wurde zunächst die Statue zu prüfen, um hier das Elastische zu fühlen, hier, an der anderen Statue, das Plastische zu fühlen, in dem seine Eindrücke bewahrt bleiben. Dann wurde er allein für sich gelassen mit dem Eindruck desjenigen, was ja ganz mächtig auf ihn wirkte. Solches Erleben bedeutete, daß man durch eine ganze Skala von Empfindungen durchging. Und diese Empfindungen machten es, daß der Schüler die lebendigste Sehnsucht hatte, indem er hingeführt wurde vor diese beiden Statuen, das, was ihm da als ein großes Rätsel erschien, in irgendeiner Weise in seiner Seele aufzulösen, dahinter zu kommen, was dieses Rätselhafte eigentlich will: auf der einen Seite das Rätselhafte, daß man mit ihm überhaupt so etwas machte, auf der anderen Seite das Rätselhafte, das in den Gestalten selber lag und in der ganzen Art, wie man sich selber nur zu diesen Statuen verhalten konnte. Das alles wirkte in tiefer, ungemein tiefer Weise auf die Schüler. Und sie waren vor diesen Statuen eigentlich, möchte man sagen, in ihrer ganzen Seele und in ihrem ganzen Geiste wie eine kolossale Frage. Alles war an ihnen Frage. Der Verstand fragte, das Herz fragte, der Wille fragte, alles, alles fragte.

Der heutige Mensch kann von diesen Dingen, die in alten Zeiten anschaulich vorgeführt wurden, die heute nicht mehr in dieser Art zur Initiation anschaulich vorgeführt werden können und brauchen, immerhin lernen, welche Empfindungsskala (und -intensität) man durchmachen muß, um sich der Wahrheit wirklich zu nähern, der Wahrheit, die dann in die Geheimnisse der Welt hineinführt. Denn wenn es auch für den heutigen Schüler das Richtige ist, diese Dinge in einem inneren, äußerlich unanschaulichen Entwickelungsweg durchzumachen, so bleibt doch das bestehen, daß auch der moderne Schüler dieselbe Empfindungsskala durchmachen sollte, diese Empfindungen durch innerliches meditatives Erleben in sich durchringen sollte. Also die Skala der Empfindungen selber kann an dem gelernt werden, was innerhalb des äußeren Kultusartigen in jenen alten Zeiten von den Menschen, die eingeweiht werden sollten, durchgemacht worden ist.

Dann, wenn dieses durchgemacht war, dann wollte man die Schüler zu einer Art von Probezeit führen, durch die beides zusammenwirken konnte: auf der einen Seite das, was sie überhaupt vorher in der Vorbereitung durchgemacht hatten auf dem gewöhnlichen Erkenntnis und Glückseligkeitswege, und das, was in ihnen geworden war wie eine große Frage des Gesamtgemütes, ja, des Gesamtmenschen. Das sollte nun zusammenwirken. [3] Und jetzt, indem ihr Inneres dies zusammen empfand, indem in ihrem Inneren dies zusammen in seinen Wirkungen gegenwärtig war, jetzt wurde ihnen, soweit es in der damaligen Zeit möglich war, vorgetragen die Weltengeheimnisse über den Mikrokosmos, über den Makrokosmos, etwas von jenen Zusammenhängen, die auch den Inhalt bildeten der Artemis Mysterien zu Ephesus. Ein Teil davon wurde hier während der Probezeit vorgetragen. Dadurch wurde aber das, was wie eine große Frage im Gemüte dieser Schüler war, noch weiter erhöht. So daß der Schüler wirklich, ich möchte sagen in dieser Frageform durch die ungeheure Vertiefung, die das Gemüt im Erleben und im Ertragen durchmachte, herangeführt wurde an die geistige Welt. Er kam tatsächlich mit seinem Empfinden hinein in jene Region, die eben die Seele erlebt, wenn sie in sich fühlt: Jetzt stehe ich vor der die Schwelle behütenden Macht. Ich weiß, warum diese geistige Welt für das gewöhnliche Bewußtsein behütet wird, und worinnen eigentlich das Wesen der behütenden Macht, des Hüters der Schwelle, liegt. Wenn die Schüler so weit gekommen waren, dann wurden sie wiederum, jeder einzeln, vor die Statuen geführt. Jetzt blieb aber der einzuweihende Priester, der Initiator, bei dem Schüler im Tempel drinnen. Und jetzt sah der Schüler, nachdem er erst wiederum in lautloser Stille hatte lauschen können auf dasjenige, was ihm die eigene Seele sagen konnte nach all diesen Vorbereitungen und Prüfungen, nachdem das längere Zeit gedauert hatte, wie aufsteigend seinen initiierenden Priester über dem Haupte dieser einen Gestalt, gewissermaßen die Sonne bedeckend. Dann kam wie aus einem Musikalisch-Harmonischen heraus wirkend – mit einem Musikalisch-Harmonischen begann die Zeremonie – die Sprache des Initiators, die dem Schüler so erschien, wie wenn die Worte, die nun von den Lippen des Initiators ertönten, von der Statue gesagt würden. Das machte einen mächtigen Eindruck auf den Schüler. Denn er war dazu vorbereitet, jene Macht zu erleben, die ihm entgegentrat in dem Bilde dieser Statue, und die von sich sagte: Sieh, wie das Sein mir fehlt. Ich bin das Bild der Welt. Ich lebe in deiner Erkenntnis. [4] Nachdem der Priester wiederum zurückgestiegen war, der Schüler wiederum in lautlose Stille versetzt war, der Priester hinausgegangen war, den Schüler allein gelassen hatte, kam nach einiger Zeit ein zweiter Initiator. Der erschien dann über der zweiten Statue. Und wiederum erklang nun wie aus Musikalisch-Harmonischem heraus die Stimme dieses Priester-Initiators: Ich bin das Bild der Welt, sieh, wie die Wahrheit mir fehlt. Willst du mit mir zu leben wagen, so werde ich dir zum Behagen. Wiederum verschwand der Initiator. Wiederum wurde der Schüler allein gelassen. Und während dieser einsamen Stille empfand eigentlich jeder etwas, was sich vielleicht in den folgenden Worten ausdrücken läßt: Ich stehe an der Schwelle zur geistigen Welt. Und daß man hier in der physischen Welt Schwierigkeiten damit hat, das ist nur das physische Abbild von der Wertlosigkeit der Erkenntnis, die man hier in der Welt erwerben kann, für die übersinnliche, für die geistige Welt. Und ebenso hatte der Schüler die Empfindung: Manches sagt einem hier in der physischen Welt, du sollst der inneren freudevollen Fülle entsagen, eine Art asketischer Weg gehen, um in die geistige Welt hineinzukommen. Das aber ist eigentlich Illusion, das ist eigentlich Täuschung. Denn das, was in dieser zweiten Bildsäule erscheint, sagt ausdrücklich von sich: Sieh, wie die Wahrheit mir fehlt. Also der Schüler war nahe daran, an der Schwelle der Erkenntnis zu der Empfindung zu kommen, man müsse die innere freudevolle Fülle der Seele, des Gemütes mit Ausschluß von dem erringen, was hier in der physischen Welt durch das schwache, an den physischen Leib gebundene Menschenstreben als Wahrheit ersehnt wird. Es hatte der Schüler schon die Empfindung, daß es jenseits der Schwelle eben anders aussehen müsse als hier diesseits der Schwelle, daß vieles von dem, was hier diesseits der Schwelle wertvoll ist, wertlos wird jenseits der Schwelle, und daß sogar solche Dinge wie Erkenntnis und Wahrheit jenseits der Schwelle ein ganz anderes Gesicht darstellen. Das alles waren Empfindungen, die zum Teil in dem Schüler das Bewußtsein hervorriefen, er sei über manche Täuschungen und Enttäuschungen der physischen Welt hinausgelangt. Es waren aber auch Empfindungen, die bisweilen wiederum wie innerlich wirkende Feuerflammen waren, so daß man sich wie versehrt von innerem Feuer, wie innerlich vernichtet fühlte. Und die Seele schwankte von der einen Empfindung zur anderen herüber und wiederum zurück. Und während er so dieses Innerliche durchmachte, war es ihm so, als ob die Bildsäulen selber sprechen würden. Er hatte nun etwas wie das innere Wort erlangt, und es war so, wie wenn die Bildsäulen selber sprechen würden. Und es sagte die eine Bildsäule: Ich bin die Erkenntnis, aber was ich bin, ist kein Sein. Und jetzt bekam der Schüler dieses ganze, man möchte sagen, schreckausstrahlende Gefühl: Was man an Ideen hat, ist ja alles eben nur Idee, da ist kein Sein darinnen. [5] Und die andere Bildsäule war wie sprechend: Ich bin die Phantasie, aber was ich bin, hat keine Wahrheit. Das alles erlebte ja der einzelne Schüler in absoluter Einsamkeit. Sein innerliches Erleben wurde so stark, daß sein äußerliches Gesicht (=Sehvermögen) nicht mehr wirkte. Er las da, wo er früher das Haupt der Erkenntnisstatue gesehen hatte, das Wort Wissenschaft, und da, wo er das Haupt der anderen Statue gesehen hatte, las er das Wort Kunst.

Und nachdem er dieses durchgemacht hatte, wurde er durch den Ausgang des Tempels zurückgeführt. Beim Tempel standen wiederum die beiden Initiatoren. Der eine nahm sein Haupt und richtete es gegen dasjenige, was ihm der andere Initiator zeigte: die Gestalt des Christus. Und dabei fielen Worte der Mahnung. Der eine Priester, der das Christus-Bild ihm vorwies sprach zu ihm: Nimm das Wort und die Kraft dieses Wesens in dein Herz auf. Und der andere Priester sprach: Und von ihm empfange, was dir die beiden Gestalten geben wollten: Wissenschaft und Kunst. Das waren sozusagen die ersten zwei Akte der hybernischen Einweihung. Und nun konnten sie, nachdem sie sich dies eingeprägt hatten, an ihren weiteren Erkenntnisweg gehen. [6]

Der Schüler wurde einfach dazu angehalten, daß dasjenige, was er an der männlichen, was er an der weiblichen Statue erlebt hatte, in ihm nachklang. Wochenlang – die Dinge sind nach dem Karma des Menschen verschieden, zuweilen auch länger, bei manchem kürzer – wurden die Schüler angehalten, zunächst in sich den Nachklang zu fühlen der einen, der männlichen Statue. Die Erprobungen, von denen ich oben gesprochen habe, die wurden zuerst an beiden Statuen gemacht, denn es sollte zusammenfließen auch im ferneren seelischen Leben des Schülers dasjenige, was von beiden Statuen zusammen ausging. Dennoch aber wurde der Schüler dazu angehalten, zunächst in sich ganz intensiv dasjenige nachklingen zu lassen, was er als Eindruck bekommen hatte von der männlichen Statue. Was der Schüler zunächst nun erlebte, war eine Art von seelischer Erstarrung, die sich erfühlte auch wie eine körperliche Erstarrung. Der Schüler konnte in den Zwischenzeiten durchaus dasjenige besorgen, was für das Leben notwendig ist, aber er wurde immer wieder und wiederum in seiner Seele in diesen Nachklang versetzt und erlebte dann diese Erstarrung. Diese Erstarrung – es war durchaus eine Initiation, die noch sehr stark, wenn auch nicht ganz mehr an den alten Stil der Urmysterien erinnerte – diese Erstarrung brachte ihn zu einer Änderung seines Bewußtseins. Man konnte nicht sagen, daß es etwa herabgedämpft wurde, aber es wurde so, daß der Schüler verspürte: Der Bewußtseinszustand, in den ich da komme, ist mir ganz ungewohnt. Ich kann ihn eigentlich zunächst nicht handhaben, ich kann mit ihm nichts anfangen. Und daher fühlte der Schüler eigentlich nur, daß dieser ganze Bewußtseinszustand ausgefüllt war mit der Empfindung der Erstarrung. Dann aber war es so, als ob der Schüler fühlte, daß dasjenige, was in ihm erstarrt war, also eigentlich er selber, von dem Weltenall aufgenommen wurde; er fühlte sich wie hinausversetzt in die Weiten des Weltenalls. Und er konnte sich sagen: Das Weltenall nimmt mich auf. [7]

Wenn der Schüler das lange genug durchgemacht hatte, dann bekam er eine merkwürdige Anschauung. Jetzt erst wußte er eigentlich, wozu dieses Bewußtsein war, das schon während der Erstarrung aufgetreten war, denn jetzt bekam er, je nach seinen Erlebnissen, anklingend an dies oder jenes, die mannigfaltigsten Eindrücke von Winterlandschaften. Durchaus Dinge, die anklangen an das, was er im Leben da oder dort gesehen hatte, die aber immer den Eindruck des Wirklichen machten. So daß er, nachdem er aufgenommen war von dem Weltenall, sich fühlte, wie wenn ihm das eigene Bewußtsein vorzauberte ganze Wanderungen in der Zeit durch Winterlandschaften. Und dabei fühlte er so, wie wenn er eigentlich nicht in seinem Körper wäre, wohl aber in seinen Sinnesorganen; er fühlte seine Wesenheit in seinen Augen, er fühlte seine Wesenheit in seinen Ohren, er fühlte seine Wesenheit auch auf der Oberfläche seiner Haut. Da, namentlich, wenn er den ganzen Gefühlssinn, den ganzen Tastsinn ausgedehnt fühlte über seine Haut, da empfand er auch: ich bin ähnlich geworden der elastischen, aber hohlen Bildsäule. Und er fühlte eine innige Gemeinschaft zum Beispiel seiner Augen mit diesen Landschaften. Er fühlte, als ob in jedem Auge diese ganze Landschaft, die er übersah, tätig wäre, als ob sie überall ins Auge hineinwirkte, als ob das Auge ein innerer Spiegel wäre für das, was da draußen, erschien. Er fühlte im Grunde genommen sein Ich so oft vervielfältigt, als er Sinne hatte. Er fühlte sein Ich verzwölffacht. Da ergab sich für ihn dieses ganz merkwürdige Erlebnis, daß er sich sagte: Da ist ein Ich, das sieht durch meine Augen. Da ist ein Ich, es wirkt in meinem Denksinn, in meinem Sprachsinn, in meinem Tastsinn, in meinem Lebenssinn. Ich bin eigentlich zerspalten in der Welt. – Daraus entstand eine lebendige Sehnsucht nach der Vereinigung mit einem Wesen aus der Hierarchie der Angeloi, um in dieser Vereinigung die Kraft und die Gewalt zu bekommen, die Auseinanderspaltung des Ich in die einzelnen Sinneserlebnisse zu beherrschen. Und aus alledem ging im Ich das Erlebnis hervor: Warum habe ich meine Sinne? – Die Sinne gehören dem Winter – das ist dasjenige, was der Schüler fühlte. Ich habe durchgemacht in meiner Mysterienwanderung dasjenige, was im Weltenall wirklich vergangen ist. Die «Schnee- und Eismassen» meiner «Zauberwinter» haben mir gezeigt, welche ertötenden Kräfte im Weltenall wirken. Ich habe Vernichtungsimpulse im Weltenall kennengelernt. Und meine Erstarrung, als ich auf dem Wege war zu meiner Mysterienwinterwanderung, war eben die Ankündigung, daß ich hineinschauen sollte in das, was im Weltenall an Kräften vorhanden ist, die aus der Vergangenheit herüber in die Gegenwart kommen, aber in der Gegenwart als tote Weltenkräfte ankommen. Das wurde zunächst dem Schüler vermittelt durch den Nachklang seiner Erlebnisse an der männlichen Statue. [8]

Dann wurde er dazu gebracht, den Nachklang seiner Erlebnisse mit der plastischen, nicht elastischen Statue, in sich zu haben. Und da war es ihm so, als ob er jetzt verfiele nicht in eine innerliche Erstarrung, aber in ein innerliches Heißsein, wie in einen Fieberzustand der Seele, der etwa so wirkte, daß die Dinge, die so stark auf die Seele wirken können, weil sie innerlich eben so sind, durchaus mit körperlichen Symptomkomplexen begannen. Es empfand der Schüler das so, wie wenn er innerlich gedrückt würde, wie wenn alles zu stark drücken würde, der Atem zu stark drücken würde, das Blut nach allen Seiten zu stark drücken würde. In eine große Ängstlichkeit kam der Schüler, geradezu in eine tiefe innere Seelennot. Und in dieser tiefen inneren Seelennot ging ihm dann das Zweite auf, was er durchmachen sollte. Und das war, daß aus der Seelennot sich herausgebar für ihn etwas, was man etwa in folgende Worte kleiden könnte: Ich habe etwas in mir, das gefordert wird von meiner Leiblichkeit im gewöhnlichen Erdenleben. Das muß überwunden werden. Mein Erden-Ich muß überwunden werden. Dann, wenn er eine genügend lange Zeit dieses innerliche Heißsein, diese innerliche Not, dieses Gefühl, es ist das Erden-Ich zu überwinden, durchgemacht hatte, dann trat etwas in ihm auf, von dem er wußte, es ist nicht der Bewußtseinszustand von früher, sondern es ist ein ihm wohlbekannter Bewußtseinszustand: eine Art Träumen. Er träumte im Gegensatz zu dem, was er früher geträumt hatte, wiederum im Anklang an das, was er erlebt hatte, die wunderbarsten Sommerlandschaften. Zu gleicher Zeit wußte jetzt der Schüler: Dasjenige, was da als Zaubersommer vor seinem Bewustsein in einer fortdauernden Wandlung war oder ist, das ist etwas wie die Impulse in die weite Zukunft des Weltenalls hinüber. Aber er fühlte sich jetzt nicht so wie früher, wie in seine Sinne zerlegt und vermannigfaltigt, nein, er fühlte sich jetzt gerade richtig innerlich wie in eine Einheit zusammengefaßt in sein Herz.

Und wenn der Schüler dieses durchgemacht hatte, dann kam über ihn das Erleben, daß diese beiden Zustände aufeinander folgten. Er sah, sagen wir, hinein in eine Landschaft, bestehend aus Wiesen und Teichen und kleinen Seen. Er sah hinein in Eis und Schnee, das verwandelte sich in wirbelnden, fallenden Schnee, wie nebelnde Schneeflocken, das verdünnte sich immer mehr und mehr und zerfloß in nichts. In dem Augenblicke, wo es in das Nichts zerflossen war, wo er sich gewissermaßen im leeren Weltenraume fühlte, in dem Augenblicke traten an dessen Stelle die Sommerträume auf. Und der Schüler hatte das Bewußtsein: Jetzt berühren sich Vergangenheit und Zukunft in meinem eigenen Seelenleben. [9] Wir als Menschen sind noch nicht dazu veranlagt, diesen ersterbenden Geist, der richtig in Schnee und Eis symbolisiert wird in der äußeren Natur, vollständig zu fühlen, wenn eben nicht die Initiation vorangeht. Geht sie aber voran, dann weiß man: fortdauernd stirbt in der Materie der Geist, kündigt sich in der erstarrenden und erstarrten Natur an. Da west immerzu das Nichts. Und aus diesem Nichts heraus gebiert sich zunächst etwas wie Naturträume, diese enthalten die Keime für die Weltenzukunft. Aber es würde sich Weltentod und Weltengeburt nicht berühren, wenn der Mensch nicht mitten innen stünde. [10]

Dann war der Schüler gut dazu vorbereitet, gewissermaßen eine Art Wiederholung durchzumachen. In dieser Wiederholung wurde ihm ganz deutlich vor die Seele geführt durch seine Initiatoren: Du mußt Halt machen innerlich mit der Seele in der Erstarrung. Und du mußt Halt machen drittens, indem du dich fühlst wie ausgegossen und vermannigfaltigt in deinen Sinnen. Du mußt dir innerlich klar machen, wie der einzelne Zustand ist. Du mußt jeden dieser einzelnen drei Zustände von den andern genau unterscheiden können. Du mußt ein ätherisches inneres Erlebnis von jedem dieser drei Zustände haben. Und wenn der Schüler sich den Zustand innerlicher Erstarrung jetzt aus dem vollen Bewußtsein wiederum vor die Seele rief, dann trat vor dieser Seele auf alles, was er an Erlebnissen gehabt hatte, bevor er aus den geistigen Welten zur Erde niedergestiegen war, vor der irdischen Empfängnis seines Leibes, wo er aus den Weltenweiten die Ätherimpulse und Ätherkräfte zusammengezogen hatte, um sich mit einem Ätherleib zu umgeben.

Und dann sollte er sich ganz klar machen das innere Erlebnis, wie es verläuft, wenn er in die Weltenweiten hinausgeht. Da fühlte er jetzt bei dieser Wiederholung, nicht als ob er von Sonnenstrahlen und Sternenstrahlen aufgesogen würde, sondern er fühlte bei dieser Wiederholung, wie wenn ihm etwas entgegenkäme, wie wenn ihm von allen Seiten aus den Weiten die Hierarchien entgegenkämen, wie wenn ihm entgegenkämen auch andere Erlebnisse. Und er fühlte das, was weiter zurücklag in seinem vorirdischen Leben. Und dann sollte er sich ganz klar machen den Zustand, wenn er in die Sinne hinausergossen war und sich wie zerspalten in die Sinnes-Welt fand. Denn da war er gelangt zu der Mitte des Daseins zwischen dem Tode und einer neuen Geburt.

Und dann wurde dem Schüler klar gemacht, er solle nun auch die anderen Zustände, die er im Nachklang an die andere Statue erlebt hatte, innerlich gesondert durchleben, so daß er für jeden einzelnen Zustand immer ein innerlich deutliches, empfindungsgemäßes Wissen habe, wie er ihn durchläuft, und er solle das dann in vollem Bewußtsein heraufrufen. Das tat er dann. Und bei dem, was ich geschildert habe als eine Art Not der Seele, fühlte er unmittelbar, was auf den Tod folgte im Seelenleben. Dann kam die Anschauung durch das, was er weiter erlebte, wo sich die äußere Natur wie sommerlandschaftlich zeigte, aber wie der Traum von Sommerlandschaft. Da enthüllte sich ihm, wenn er das wiederholt durchlebte und jetzt mit vollem Bewußtsein diesen Zustand, da lernte er erkennen dasjenige, was den weiteren Fortgang seines nachirdischen Lebens ausmachte. Und wenn er sich das ganz klar und lebendig machte, was Zusammenziehen in das Herzwesen war, dann konnte er, indem er das in seinem Bewußtsein lebendig, präsent machte, bis in die Mitte des Daseins zwischen dem Tod und einer neuen Geburt gelangen. [11]

Wenn der Schüler nun darauf hingewiesen wurde, ganz innerlich willkürlich, nachdem er alles, was ich geschildert habe, durchgemacht hatte, den Zustand der inneren Erstarrung wiederum herzustellen, so daß er gewissermaßen seinen eigenen Organismus fühlte wie eine Art Mineral, das heißt im Grunde als etwas recht Fremdes, und die Seele gewissermaßen nur wie umschwebend und umhüllend dieses Mineralische, dann bekam er in dem Bewußtseinszustand, der sich daraus ergab, deutlich die Anschauung des der Erde vorangegangenen Mondendaseins. [12] Dieses ging dem hybernischen Schüler während dieses Zustandes der Erstarrung auf. Und wenn er in der gehörigen Weise, das heißt in der Weise, wie es plausibel erschien seinen Initiatoren, das alles durchgemacht hatte, dann wurde er darauf aufmerksam gemacht, er solle nun wiederum vorrücken, wiederholentlich vorrücken dazu, sein Erstarren ausfließen, ausströmen zu lassen bis zu den Ätherfernen, bis an die Grenzen des Raumesdaseins. Dann fühlte er alles dasjenige, was da zu fühlen war, von der Erde aus sich gewissermaßen hinausbewegend nach den Ätherfernen. Aber indem er sich nach den Ätherfernen bewegte, nachdem die Höhen ihn aufgenommen und nach den blauen Ätherfernen gebracht hatten, fühlte er da draußen, wie gewissermaßen am Ende der Raumeswelt dasjenige eindrang, was ihn wiederum durchlebte, was wir heute das Astralische nennen würden, etwas, was innerlich erlebt wurde und was viel bedeutsamer, viel energischer sich mit der menschlichen Wesenheit dazumal verband, was aber allerdings nicht so stark wahrgenommen werden konnte, wie heute das Ähnliche wahrgenommen wird, aber welches sich so mit der menschlichen Seele verband, nur in einer energischeren, kraftvolleren, lebendigeren Weise, wie etwa heute sich das Gefühl mit dem menschlichen Innern verbinden würde, wenn der Mensch sich dem erfrischend einströmenden Sonnenlichte aussetzen würde bis zu dem Grade, in dem es ihn innerlich durchdringt mit einem belebenden, ihm seine Organisation so recht in den Einzelheiten fühlbar machenden Elemente. – Wenn Sie nur ein wenig achtgeben, so werden Sie ja fühlen können: wenn Sie sich in freier Weise der Sonne aussetzen, wenn Sie sich von der Sonne durchströmen lassen, aber nicht so, daß Ihnen die Sonne dabei unsympathisch wird, im inneren Fühlen unsympathisch wird, wenn Sie sich der Sonne aussetzen so, daß Sie gerade ihr Licht und ihre Wärme mit einem gewissen Behagen in Ihren Körper, in Ihren Organismus einströmen lassen, dann werden Sie fühlen: es wird Ihnen so, wie wenn Sie jedes einzelne Organ leise jetzt anders fühlen würden wie früher. Sie kommen förmlich in einen Zustand, in dem Sie sich innerlich beschreiben können. Daß solche Dinge so wenig gewußt werden, ist ja nur ein Mangel in der Aufmerksamkeitsfähigkeit des heutigen Menschen. Der Schüler wurde einstmals so unterrichtet, daß er in die Sonne gestellt wurde, und daß er angeleitet wurde, nun sein Inneres in der Reaktion auf das behaglich einströmende Sonnenlicht zu erfühlen, und darnach konnte er schon aufzeichnen Leber, Magen und so weiter. Es gibt diese innere Verwandtschaft des Menschen mit dem Makrokosmos, wenn nur die Bedingungen dazu hergestellt sind. In einem hohen Grade wurde das gerade dem Schüler der hybernischen Mysterien eingepflanzt, daß er beim Hinausfluten in die blaue Ätherferne, bei dem Hereinfluten des Astrallichtes vor allen Dingen jetzt nicht sich fühlte; aber er fühlte: ich lebe ganz in einem Elemente mit anderen Wesenheiten. Dieses Element ist im Grunde genommen lauter Naturgüte. Der Schüler fühlte eigentlich überall in ihm das Astrallicht einströmen, ihn formend, ihn bildend. [13] Wenn wir einen Vergleich mit etwas Heutigem ziehen wollen, so könnten wir nur sagen: Wenn es einem Menschen möglich wäre, daß er eine Rose vor sich hätte und an ihr riecht und aus innerer Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit heraus sagen könnte: Göttliche Güte, die sich im ganzen Erdenplaneten ausbreitet, strömt auch in die Rose, und indem die Rose ihr Element mitteilt meinem Riechorgan, rieche ich die im Planeten lebende göttliche Güte, – wenn sich heute ein Mensch mit innerer Ehrlichkeit ein solches sagen könnte beim Riechen des Rosenduftes, dann würde er ungefähr etwas wie einen schwachen Schatten nacherleben von dem, was dazumal als das ganze Lebenselement des einzelnen Menschen innerlich erfahren wurde. Das war das Erleben des Sonnendaseins, das unserer Erde vorangegangen ist. Und weiter, wenn dann der Schüler dazu geführt worden war, sich nur in seinen Sinnen zu fühlen, dann nahm er dasjenige wahr, was ich beschrieben habe als das Saturndasein, als das Dasein, wo man im Wärme-Elemente, in den sich differenzierten Wärme-Elementen schwebte und webte. [14]

Sie sehen also, in diesen hybernischen Mysterien war es durchaus so, daß der Schüler eingeführt wurde in dasjenige, was Vergangenheit des eigenen erdenplanetarischen Daseins ist. Er lernte das Saturn-, das Sonnen- und Mondendasein kennen wie die aufeinanderfolgenden Metamorphosen des Erdendaseins.

Und dann wurde er auch noch einmal wiederholentlich dazu angeregt, dasjenige zu durchleben, was ihn nun in sein Inneres führte; zuerst dieses wiederum zu erleben, was ich geschildert habe als das Empfinden eines inneren Druckes. Wenn er dieses innere Pressegefühl durchmachte, fühlte er alles, was er als Wärme fühlte, fühlte er zugleich als Seelisches, aber eben wiederum auch wie physische Wärme, und das konnte er fühlen, weil er hineinversetzt war mit seinem Bewußtsein in das Jupiterdasein, das aus der Erde entstehen wird, denn wir werden nur dadurch Jupitermenschen, daß wir das Physisch-Wärmehafte mit dem Seelisch-Wärmehaften verbinden. Man wird tatsächlich dazu kommen, die Wärme, die man erlebt, seelisch auch in der Umgebung auszuströmen (siehe dazu: Hypophyse). [15]

Und die nächste Steigerung war dann diese, daß der Schüler fühlen sollte, so recht jene innere Not, da der Schüler dazu kam, eigentlich die Notwendigkeit zu empfinden, das eigene Ich zu überwinden, weil es sonst der Quell des Bösen werden kann. Wenn der Schüler so recht diese innere Seelenverfassung in sich gegenwärtig machte, dann trat so etwas für ihn auf, daß er nicht nur seelische Wärme und physische Wärme als eins fühlte, sondern das, was er da als eins fühlte, diese seelisch-physische Wärme fing an zu leuchten. Dadurch wurde er hineinversetzt in jene Zukunft, wo die Erde verwandelt sein wird in den zukünftigen Venusplaneten.

Und dann, wenn der Schüler alles, was er früher erlebt hatte, zusammenströmend wie in seinem Herzen fühlte, dann trat das vor ihn, daß alles, was er überhaupt in seiner Seele erlebte, zu gleicher Zeit als Erlebnis des Planeten sich zeigte; der Gedanke fängt an zu tönen; der Gedanke wird Wort. Alles ist im zukünftigen Vulkanplaneten sprechendes lebendiges Wesen. Der Mensch lernte also den Mikrokosmos, das heißt sich selber als geistig-seelisch-leibliches Wesen kennen im Zusammenhange mit dem Makrokosmos. Er lernte aber auch das Werden, Weben, Entstehen und Vergehen und das sich metamorphosierende Verwandeln des Makrokosmos kennen. Es waren diese hybernischen Mysterien große Mysterien. Und ihre eigentliche Blüte hatten sie in dem Zeitalter, das noch dem Mysterium von Golgatha voranging. Aber es war eben das Eigentümliche der großen Mysterien, daß in diesen von dem Christus als dem Zukünftigen gesprochen wurde.

Und als das Mysterium von Golgatha eintrat, da wurden, während sich drüben in Palästina die merkwürdigen Ereignisse zutrugen, innerhalb der hybernischen Mysterien und ihrer Gemeinde, das heißt dem Volke, das hinzugehörte zu den hybernischen Mysterien, große Feste gefeiert. Und was sich in Palästina wirklich zutrug, das trug sich in hundertfältiger Weise bildhaft zu, ohne daß das Bild das Andenken an Vergangenes war auf der hybernischen Insel; man erlebte in Bildern das Mysterium von Golgatha gleichzeitig. Und so erlebte eigentlich auf der hybernischen Insel die Menschheit das Mysterium von Golgatha geistig. Und das bedeutet die Größe alles dessen, was später gerade ausgegangen ist für die übrige Zivilisation von dieser Insel, was aber verschwunden ist in der späteren Zeit. [16]

In allen möglichen verborgenen Strömungen des geistigen Lebens hat sich dasjenige, was in Hybernia inauguriert worden ist, herüberverpflanzt durch die britischen Inseln, durch die Bretagne, durch das heutige Holland und Belgien nach Mitteleuropa, auch noch durch das heutige Elsaß nach Mitteleuropa. [17]

Zitate:

[1]  GA 232, Seite 103f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[2]  GA 232, Seite 105ff   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[3]  GA 232, Seite 108f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[4]  GA 232, Seite 110f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[5]  GA 232, Seite 112f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[6]  GA 232, Seite 114f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[7]  GA 232, Seite 116f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[8]  GA 232, Seite 118f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[9]  GA 232, Seite 120f   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[10]  GA 232, Seite 122   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[11]  GA 232, Seite 125ff   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[12]  GA 232, Seite 129   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[13]  GA 232, Seite 131ff   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[14]  GA 232, Seite 134   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[15]  GA 232, Seite 135ff   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[16]  GA 232, Seite 137ff   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)
[17]  GA 232, Seite 147   (Ausgabe 1974, 222 Seiten)

Quellen:

GA 232:  Mysteriengestaltungen (1923)