Karma

Alles, was an uns ist, ist das Ergebnis einer Tätigkeit. Es gibt kein Sein, das nicht zuerst Tätigkeit war. Alles Sein ist die Wirkung einer Tätigkeit. Dies gilt auf allen Gebieten des Daseins, auf allen Plänen. Das ist das Gesetz von Karma im umfassendsten Sinn des Wortes. Jedes Sein ist das Ergebnis einer Tätigkeit. Soll jemand ein glücklicher Mensch sein (beispielsweise), so muß er das Glück in einem früheren Dasein selbst geschaffen haben. Glück, welches der Mensch genießt, ist das Ergebnis irgendeiner von ihm ausgegangenen segenbringenden Tätigkeit. [1]

Wie die Kinder beim Kegelspielen den Kegel schlagen, wenn ihnen etwas schief gegangen ist, so ungefähr ist es, wenn die Menschen den anderen Menschen die Schuld geben an dem, was sie trifft. Das, was sie trifft, ist karmisch. Schuld daran ist nicht allein der eine, sondern auch der andere Teil. Man muß es also dahin bringen, daß man auch das, was durch einen anderen bewirkt wird, als seine Schuld begreift. [2]

Zitate:

[1]  GA 89, Seite 171f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)
[2]  GA 266/3, Seite 156   (Ausgabe 1998, 545 Seiten)

Quellen:

GA 89:  Bewußtsein – Leben – Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie (1903-1906)
GA 266/3:  Aus den Inhalten der esoterischen Stunden. Band III (1913-1923)