Ahriman
► Ahrimans Wirken in der Atlantis

Es hatten sich seit der Mitte der atlantischen Entwickelungszeit Wesen im Bereich der Menschheitsentwickelung geltend gemacht, welche dahin wirkten, daß der Mensch sich in die sinnlich-physische Welt in einer ungeistigen Art hineinlebte. Das konnte so weit gehen, daß ihm statt der wahren Gestalt dieser Welt Trugbilder und Wahnphantome, Illusionen aller Art erschienen. Durch diesen Einfluß Ahrimans kam der Mensch nach dem Tode unter Gewalten, welche ihn auch da nur als ein Wesen erscheinen ließen, welches den irdisch-sinnlichen Verhältnissen zugewandt ist. Der freie Ausblick in die Vorgänge der geistigen Welt wurde ihm immer mehr genommen. Er mußte sich in der Gewalt des Ahriman fühlen und bis zu einem gewissen Maße ausgeschlossen sein von der Gemeinschaft mit der geistigen Welt. [1] Ahriman ist seit der Mitte der atlantischen Zeit an den Menschen herangetreten und hat bewirkt, daß dazumal ein großer Teil der Eingeweihten der schwarzen Magie verfallen ist, weil sie durch die Verführung dieses Versuchers dazu gebracht wurden, dasjenige, was ihnen aus der geistigen Welt zugänglich geworden war, zu dem Dienst der physisch-sinnlichen Welt zu mißbrauchen. Jener gewaltige Einfluß schwarzmagischer Kräfte hat zum schließlichen Untergang von Atlantis geführt. [2] Fast alle Kulturen, die indische, die persische, die ägyptische, die griechisch-lateinische Kultur haben ihre Dekadenzzeit durchgemacht, in der sie verfallen sind, in der auch die Mysterien verfallen sind, in der man nicht mehr die reinen Überlieferungen der Mysterien bewahrte. In diesen Zeiten sind viele von denen, die entweder Schüler der Eingeweihten waren und doch sich nicht auf ihrer Höhe haben halten können, oder solche Menschen, denen die Geheimnisse auf unrechtmäßige Weise verraten worden waren, nun auf verkehrte und schlechte Wege gekommen. Stätten schwarzmagischer Kräfte gingen von diesen Einflüssen aus und haben sich erhalten bis in unsere Zeit hinein. [3]

Zitate:

[1]  GA 13, Seite 269f   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)
[2]  GA 107, Seite 169   (Ausgabe 1973, 328 Seiten)
[3]  GA 107, Seite 174   (Ausgabe 1973, 328 Seiten)

Quellen:

GA 13:  Die Geheimwissenschaft im Umriß (1910)
GA 107:  Geisteswissenschaftliche Menschenkunde (1908/1909)