Christus Leben
► Auferweckung durch Christus

Im Matthäus-Evangelium wird uns erzählt, wie aus dem Morgenlande die drei Magier (Könige) kommen, die ihren Weihrauch, ihr Gold und ihre Myrrhen dem neugeborenen Jesuskinde, dem wiedergeborenen Zarathustra, darbringen. Sie huldigen ihrem wiederverkörperten Meister, der gewirkt hat in seinen verschiedenen Inkarnationen in den drei vorangegangenen Kulturepochen. Sie sind gleichsam die Bewahrer der alten Weisheitsschätze aus der altindischen, der altpersischen und der ägyptisch-chaldäischen Epoche. Und indem sie diese in der symbolischen Form von Weihrauch, Gold und Myrrhen dem Jesuskinde zu Füßen legen, weisen sie gleichsam darauf hin, wie das, was als Kulturkeime in diesen Zeiträumen gewirkt hat, nur dadurch für die Menschheit gerettet werden kann, wenn es durchzogen wird von der Christus-Kraft, die einmal dieses Kindlein beseelen wird. Sie selber werden diese Auferstehung der Weisheitsschätze ihrer Kulturepoche nicht mehr erleben. «Sie zogen auf einem anderen Weg wieder in ihr Land». Was die drei Magier aus dem Morgenlande als Kulturkeime dem Jesuskinde geopfert haben, das wird von dem Christus auferweckt werden; das enthält die Kräfte, welche diese drei späteren Kulturperioden wirklich mit dem Christus-Impuls durchdringen können. Das dritte nachatlantische Zeitalter wird in all dem, was es als Weisheitsgut enthielt, von dem Christus auferweckt, damit es unser fünftes Zeitalter befruchten kann. Das zweite Zeitalter, dasjenige des Zarathustra, wird auferweckt, damit im sechsten nachatlantischen Zeitalter das wahre Verständnis für den Christus da sein kann. Und das erste, das altindische Zeitalter, erfährt seine Auferstehung im siebenten nachatlantischen Zeitalter mit Hilfe der Christus-Kraft. Und in jedem Falle muß der Christus eine bestimmte Persönlichkeit, eine menschliche Seele, auferwecken, die durch ihr Schicksal dazu berufen ist, der spezielle Träger dieses Kulturkeimes aus alter Zeit zu sein, und zugleich diejenige Seele ist, welche dafür sorgen kann, daß das, was der Christus der Menschheit als Gaben gebracht hat, auch weiter fortgeführt wird, daß das Verständnis für den Christus und seine Mission auch in späteren Zeiten der Menschheit in der entsprechenden Weise beigebracht werden kann. Wir wollen diese Auferweckungen der Reihe nach betrachten. [1]

Zitate:

[1]  GA 264, Seite 227   (Ausgabe 1984, 476 Seiten)

Quellen:

GA 264:  Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914. Briefe, Rundbriefe, Dokumente und Vorträge (1904-1914)