Christus Leben
► Sündenvergebung

Er verbindet das Moralische mit der magischen Art der Heilung und gibt dadurch den Übergang von dem Ich-losen zu dem Ich-erfüllten Zustande. So müssen wir die Sachen verstehen, denn so werden sie gesagt. Und vergleichen Sie jetzt, was nunmehr die Geisteswissenschaft zu sagen hat, mit alledem, was in den Bibelerklärungen über die Sündenvergebunggesagt wird. Sie werden da die sonderbarsten Erklärungen finden, nirgends aber etwas Befriedigendes. Ein Glaube, sagte ich, mußte es (zur Heilung) sein. Warum ein Glaube? Weil der Ausdruck des Moralischen in dem Physischen nicht in der einen Inkarnation sich vollzieht. Wenn wir heute einem Menschen gegenüberstehen, dürfen wir in Hinsicht auf ein physisches Gebrechen nicht sein Moralisches mit dem Physischen in der einen Inkarnation zusammenbringen. Erst wenn wir über die einzelne Inkarnation hinausgehen, haben wir den Zusammenhang des Moralischen mit dem Physischen in seinem Karma. Weil bisher das Karma gar nicht oder nur wenig betont wurde, deshalb können wir sagen: Bisher konnte der Zusammenhang zwischen dem Physischen und dem Moralischen nur ein Glaube sein. Jetzt, da geisteswissenschaftlich an das Evangelium herangetreten werden darf, wird das zum Wissen. Da steht dann der Christus Jesus wie ein Erleuchteter über das Karma neben uns, wenn er enthüllt: Den darf ich heilen; denn ich sehe es seiner Persönlichkeit an: sein Karma ist so, daß er jetzt aufstehen darf und wandeln. [1] (Siehe auch: Christus und Karma – Christus Herr des Karma).

Zitate:

[1]  GA 139, Seite 68   (Ausgabe 1960, 212 Seiten)

Quellen:

GA 139:  Das Markus-Evangelium (1912)