Mammon

Mammon ist der Gott der Hindernisse, der der fortschreitenden Bewegung die zerstörenden, hindernden Dinge in den Weg legt. Auf der anderen Seite sieht man in diesem Gotte Mammon den Erzeuger ganz bestimmter Gebilde, die eben in den Infektionskrankheiten auf das menschliche Leben zerstörend wirken. Die in früheren Zeiten unbekannten Infektionskrankheiten rühren von dem Gotte Mammon her. Man sieht als den eigentlichen Urquell dieser modernen Krankheiten nichts anderes als die Rückschrittlichkeit, den Urkonservatismus der sogenannten oberen Klassen gegenüber den verarmten unteren Klassen. Sie werden gehemmt, aufgehalten durch das, was der Gott Mammon bewirkt. Zwei Mächte finden wir einander gegenüberstehend: die Empfindungswelt der untergehenden oberen Schichten, die uralte Zeiten konservieren möchten, und das Gefühl des Hasses bei den unteren Klassen, ein astralisches Leben, das von den großen Massen den anderen entgegengeschleudert wird. In diesem Gegensatz sieht die Esoterik wieder einen Verwesungsstoff und darin die Ursache der modernen Infektionskrankheiten. [1]

Alles, was in einer verflossenen Zeit richtig war, das wird zu einem Hemmnis in der späteren Entwickelung. Darauf beruht in einer gewissen Weise die Entwickelung, daß dasjenige, was für eine Zeit richtig ist, zum Hindernis wird, wenn es hineingetragen wird in eine spätere Zeit. Diejenigen Mächte, welche die Hindernisse dirigieren, nannte man damals (in der biblischen Zeit) mit einem technischen Ausdruck den Mammon. Ihr könnt nicht dem Gott, der den Fortschritt will, und dem Mammon, dem Gott der Hindernisse, dienen. [2] Ahriman, Mephistopheles, Mammon – es decken sich ja diese Begriffe –, sie stecken im Gelde, in alledem, was mit dem äußeren natürlichen Egoismus zusammenhängt. [3] Sie brauchen eine Intuition, um den Begriff des Kapitals zu fassen. Denn der Begriff des Kapitalsist ein sehr geistiger Begriff, nur ein umgekehrt geistiger Begriff. Daher bezeichnet die Bibel dasjenige, was mit dem Kapitalismus zusammenhängt, ganz richtig als Mammon, als etwas, was mit dem Geistigen zu tun hat; nur ist es nicht gerade der allerbeste Geist, der damit zu tun hat. [4]

Die Entwickelung führt also zu einer immer stärkeren Vergeistigung, zu einem höheren, dem devachanischen Zustand. Diese geistige Erde können alle jene Wesen nicht mitmachen, die zu sehr in ihrer Materialisierung drinnenstecken. Zunächst muß alles in einen astralen Zustand übergehen. Aber die grobmateriellen Elemente der Menschheit und die schlechten Substanzen in den, niederen Reichen gehen mit den Menschen in eine Art niedere astralische Welt ein, die man nennen könnte die unterphysische Astralwelt. Wir haben also das Devachan, die Astralwelt, die physische Welt und die untere Astralwelt. Diese untere Astralwelt ist auch diejenige, die sich heute unserer Entwickelung entgegenstellt. Sie wird regiert durch den Geist Mammon, das heißt den Geist der Hindernisse. Er ist eine Macht der unteren Astralwelt. [5]

Zitate:

[1]  GA 93a, Seite 234   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)
[2]  GA 114, Seite 190   (Ausgabe 1955, 225 Seiten)
[3]  GA 148, Seite 320   (Ausgabe 1980, 342 Seiten)
[4]  GA 191, Seite 54   (Ausgabe 1983, 296 Seiten)
[5]  GA 104a, Seite 119   (Ausgabe 1991, 144 Seiten)

Quellen:

GA 93a:  Grundelemente der Esoterik (1905)
GA 104a:  Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes (1907/1909)
GA 114:  Das Lukas-Evangelium (1909)
GA 148:  Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium (1913/1914)
GA 191:  Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis (1919)