Hören

Wenn der Mensch hört, so sind alle seine Organe in Mitschwingung mit den Schwingungen der Luft, nicht etwa nur die inneren Hörorgane. Der ganze Mensch schwingt mit, wenn auch (nur) leise, und das Ohr ist nicht deshalb Hörorgan, weil es schwingt, sondern weil es das, was im übrigen Organismus ist, durch seine innere Organisation zum Bewußtsein bringt. Es ist ein großer, aber auch ein feiner Unterschied, ob man sagt, der Mensch hört durch das Ohr, oder der Mensch bringt sich durch das Ohr das Gehörte zum Bewußtsein. Denn der Mensch ist aus dem Ton heraus, wenn auch nicht aus dem gehörten Tone, auferbaut, so daß man sagen muß: die Inspiration ergreift die menschlichen Innenorgane. Die Organisation der menschlichen Innenorgane, des luftförmigen Menschen, muß durch Inspiration erkannt werden. [1]

Zitate:

[1]  GA 316, Seite 95   (Ausgabe 1980, 246 Seiten)

Quellen:

GA 316:  Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst (1924)