Gliedmaßensystem

Die Gliedmaßenorganisation wird in ihrer Substanz nicht aufgebaut aus den Nahrungsmitteln, sondern vom Kosmos her auf dem Umwege durch die Atmung und Sinnesbetätigung. [1] Die Gliedmaßen setzen sich nach innen fort in den morphologischen Anlagen des Menschen und hängen da mit den Verdauungs- und Geschlechtsorganen zusammen, die nur eine Fortsetzung der Gliedmaßen nach innen sind. [2]

Was im Inneren Stoffwechsel ist, ist im Äußeren Kraftwechsel. Wenn Sie die Arme bewegen, wenn Sie die Beine bewegen, so ist die Bewegung nicht etwas so Einfaches, sondern das hat auch mit den Kräften der Erde zu tun. Sie haben immer, wenn Sie die Beine bewegen im Gehen, die Schwerkraft der Erde zu überwinden, und das, was entsteht, ist eine Resultierende zwischen den im Inneren spielenden Kräften und den Kräften der Schwere. Eigentlich braucht der Mensch 28 Jahre, wovon die letzten sieben Jahre allerdings nicht mehr so sichtbar als die bis zum 21. Jahre sind, um außer dem mütterlichen Leibe – aber es beginnt schon im mütterlichen Leibe – den Gliedmaßenmenschen auszubilden. [3]

Zitate:

[1]  GA 317, Seite 127   (Ausgabe 1979, 200 Seiten)
[2]  GA 294, Seite 98   (Ausgabe 1966, 202 Seiten)
[3]  GA 202, Seite 18f   (Ausgabe 1980, 296 Seiten)

Quellen:

GA 202:  Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen. Die Suche nach der neuen Isis, der göttlichen Sophia (1920)
GA 294:  Erziehungskunst. Methodisch-Didaktisches (1919)
GA 317:  Heilpädagogischer Kurs (1924)