Geruch

Der Mensch hat die ganze Natur in sich. Er hat die Steine in sich, er hat die Pflanzen in sich, er hat das Tierische in sich und hat extra das Menschliche in sich. Aber das Pflanzliche im Menschen richtet sich ebenso nach den Planetengerüchen (die Geruchswahrnehmung ist das verhältnismäßig am meisten vom Geiste Beeinflußte auf der physischen Welt) wie das Pflanzliche selber. Bei denjenigen Mineralien, welche noch viel Pflanzliches in sich haben, gibt es auch einen Geruch. Also es hängt, ob etwas riecht oder nicht, davon ab, daß es (selber) die Weltengerüche wahrnimmt. So können wir sagen: Wir finden eigentlich, wenn wir in der Pflanzenwelt dahingehen, die Erde überall bedeckt mit lauter Nasen; das sind die Pflanzen. Unserer merkwürdigen Nase sehen wir gar nicht mehr an, daß sie eigentlich von der Pflanze herstammt. Und manche Pflanzenblüten schauen wirklich so aus wie eine Menschennase. [1] Auf die Weise wird der Mensch das edelste Wesen auf der Erde, daß bei ihm von den Sinnesempfindungen im Gehirn immer nur ein Stückchen vorhanden ist; das andere ist umgewandelt zum Denken, zum Fühlen. Dadurch wird der Mensch das höchste Wesen. So können wir sagen: Da ist im menschlichen Gehirn mächtig umgewandelt Schmecken und Riechen, und nur Stückchen (noch) sind vorhanden vom Geschmacksgehirn und Geruchsgehirn. [2]

Zitate:

[1]  GA 354, Seite 153f   (Ausgabe 1969, 246 Seiten)
[2]  GA 354, Seite 155   (Ausgabe 1969, 246 Seiten)

Quellen:

GA 354:  Die Schöpfung der Welt und des Menschen. Erdenleben und Sternenwirken (1924)