Geburt

Vom Leib der Mutter gehen in den Embryo, in den Menschenkeim allerlei Gefäße hinein, die dann weggerissen werden, und da geht mit den Säften, mit dem Flüssigen, auch der Sauerstoff hinein. So daß der Mensch, wenn er geboren wird, sein eigentliches Lebensprinzip aus dem Flüssigen, aus dem Wässerigen in die Luft herausträgt. Und er schützt sich nun selber während seines Erdenlebens vor den Kräften der Erde dadurch, daß er gar nicht mit der Erde lebt, sondern mit der Luft lebt. Wir leben auch nicht in unserem Wasser; das beleben wir. Aber eigentlich leben wir mit unserer Seele in der Atmung. [1]

Wenn man das Wesen der Schwere verstehen will, wie sie im menschlichen Leibe wirkt, so muß man auf die Embryonalentwickelung hinschauen. Während derselben hat die Schwere noch keinen Anteil am Menschenleibe. Er schwimmt im Fruchtwasser. Erst durch die physische Geburt kommt der Mensch in die Schwere hinein. Ganz das Gleiche gilt auch für den Leib der Erde. Auch mit diesem hat sich das Schwere-Wesen erst im Laufe der Zeit verbunden. Wenn man sich geistig in die Schwere versenkt, so wird man zurückgeführt zur kosmischen Vergangenheit der Erde und damit zum Erleben jenes Augenblickes, in welchem die Erde aus den göttlichen Vater-Kräften heraus geboren worden ist. So wird man auf diesem Wege zur Begegnung mit diesen göttlichen Vater-Kräften selber geführt. [2]

Zitate:

[1]  GA 348, Seite 147   (Ausgabe 1983, 348 Seiten)
[2]  GA 266/3, Seite 475   (Ausgabe 0, 0 Seiten)

Quellen:

GA 266/3:  Aus den Inhalten der esoterischen Stunden. Band III (1913, 1914; 1920 – 1923) (1913-1923)
GA 348:  Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre (1922/1923)