Bis zu der 5. atlantischen Unterrasse wird ganz langsam und allmählich das menschliche Ich ausgebildet. In der 6. nachatlantischen Unterrasse wird (dann künftig) dieses Ich wieder zu einer höheren Entwickelungsstufe kommen. Das bedeutet, daß wir (heute in der 5. Unterrasse) vor einem neuen sogenannten Wirbel des Daseins stehen. Der ursemitischen Kultur verdanken wir alles, was bis jetzt war. Aber jetzt beginnt ein neuer Einschlag mit den slawischen Völkern, der in die Zukunft hineingeht. [1]
Von der 5. Unterrasse der Atlantier stammt also die 5. Wurzelrasse, (also) die nachatlantischen Kulturen ab. Wenn wir einen Blick hinüberwerfen nach Asien, so finden wir da zunächst als erste Unterrasse, jenes Volk, welches später mehr nach Süden wanderte und dort die Stammväter bildete der späteren Inder. Weltabgewandt waren die alten Inder; ihre Seele war der atlantischen noch vollständig ähnlich darin, daß sie in sich eine unendlich herrliche Bilderwelt entwickeln konnte. Durch Jogaübung, aus dem Inneren heraus, entwickelte sich bei ihnen später eine fein ausgebildete, uns heute gelehrt erscheinende Anschauung von der Welt. Davon sind in der äußeren Überlieferung nur noch Bruchstücke vorhanden. [2] In der zweiten Unterrasse der urpersischen, tritt der Zeitbegriff hervor. Die Zeit wird von dem Inder zwar erkannt, aber mehr gleichförmig; der Begriff der Geschichte, des Fortschreitens vom Unvollkommenen zum Vollkommenen aber fehlt. Die ursprünglichen Initiatoren, die auch die altindische Lehre begründeten, waren auch die Lehrer der 2. Unterrasse, der uralten persischen Rasse. Sie paßten hier die ganze Lehre einer arbeitenden Rasse an. Sie schufen diejenige Religion, die durch die verschiedenen Zarathustras ihre Ausbildung erlangte. Eine weitere Initiation erfolgte noch weiter nach Vorderasien hinein: bis nach Ägypten, bis zu den Babyloniern, Assyrern, Chaldäern, diesen Stammvätern der (Semiten). Da wurde dann die 3. Unterrasse ausgebildet. Diese 3. Unterrasse war nun eine solche, welche vorzugsweise die beiden Richtungen – das Innere des Menschen und das Äußere miteinander in Einklang zu bringen suchte. [3]
Denken Sie sich so Europa, Mittelasien, Ägypten übersät mit dem, was sich unter dem Einflusse der Initiationsschulen ausgebildet hatte. Diese Initiations-schulen schickten jetzt aus ihrer Mitte den Begründer der vierten Unterrasse aus, die in ihrem Schoße sich lange vorbereitet hatte. Das ist diejenige Persönlichkeit, welche die Bibel Abraham nennt; sie stammt aus Ur in Chaldäa und ist herausgebildet wie ein Extrakt der drei alten Kulturen. Die Aufgabe, die in Abraham repräsentiert wird, ist, in das Menschliche hereinzutragen alles das, was draußen verehrt wurde; Eingeweihte zu schaffen, die einen großen Wert legen auf das Menschliche. Aus den drei alten Kulturen wird durch Initiation der jüdischen Patriarchen diese vierte Kultur, das Urjüdische abgeleitet, von welchem dann tatsächlich alles herstammt, was wir als vierte Unterrasse haben, denn es gehören dazu auch die althellenische und altrömische Kultur. Auch das Griechische und das Römische sind großgeworden gerade durch das persönliche Element, bis dann dieser Gedanke inkarniert und in die Höhe gehoben erscheint im Christentum. So kommt gerade in dieser kleineren Abzweigung die eigentliche Strömung der vierten Unterrasse zum Vorschein. Die griechisch-lateinische Strömung ist eine Höherbildung der jüdischen. Aus dem Zusammenstoß zwischen dem Römertum und den nordischen Völkerschaften entwickelte sich nun die 5. Unterrasse, in der wir selbst leben. Sie hat noch von den alten Initiationsschulen einen Einschlag erhalten im Maurentum, im Arabismus, das von Asien her kam. Es ist immer derselbe Einfluß derselben Initiatorenschule. [4]
Die 6.Unterrasse wird ein überpsychisches Manas entwickeln. Was beim Menschen jetzt bloß eine Art Wissen ist, das wird in der 6. Unterrasse unmittelbare Wirklichkeit, soziale Kraft. Sie hat den Gesellschaftsorganismus sozial zu durchdringen mit demjenigen, was alle vorhergehende Entwickelung hervor-gebracht hat. Da wird erst das Christentum sozial gestaltend hervortreten. Die sechste Unterrasse wird die grundlegende Keimrasse für die sechste Wurzelrasse. Die 6. Unterrasse ist dazu bestimmt, anstelle der Verwandtschaft des Blutes die Verwandtschaft des Manas zu setzen, die Verwandtschaft im Geiste. Der Gedanke, der altruistisch ist, wird die Anlage zur Überwindung des Egoismus entwickeln, aber so, daß Gleichgewicht gehalten wird zwischen Selbstheit und Selbstlosigkeit. Die 7.Unterrasse wird eine Frühgeburt sein. Sie wird zu früh in eine noch viel stärkere Wirklichkeit umsetzen, was aus dem Manas herauskommt. Die 7. Unterrasse verhärtet den Egoismus. Da wird später das englisch-amerikanische Volk als etwas Starres hineinragen in die 6. Wurzelrasse, wie heute die Chinesen ein starrer Rest sind der atlantischen Zeit, der 4. Wurzelrasse. [5]
[1] | GA 93a, Seite 248f | (Ausgabe 1972, 286 Seiten) |
[2] | GA 93a, Seite 251f | (Ausgabe 1972, 286 Seiten) |
[3] | GA 93a, Seite 253f | (Ausgabe 1972, 286 Seiten) |
[4] | GA 93a, Seite 257ff | (Ausgabe 1972, 286 Seiten) |
[5] | GA 93a, Seite 230f | (Ausgabe 1972, 286 Seiten) |
GA 93a: | Grundelemente der Esoterik (1905) |