Seelenleib oder Empfindungsleib

Die Grenze der Empfindungsseele fällt nicht mit derjenigen des physischen Körpers zusammen. Diese Seele ragt über den physischen Körper hinaus. Man sieht daraus, daß sie sich mächtiger erweist, als er ist. Aber die Kraft, durch die ihr die Grenze gesetzt ist, geht von dem physischen Leibe aus. Damit stellt sich zwischen den physischen Leib und den Ätherleib einerseits und die Empfindungsseele andererseits noch ein besonderes Glied der menschlichen Wesenheit hin. Es ist der Seelenleib oder Empfindungsleib. Man kann auch sagen: ein Teil des Ätherleibes sei feiner als der übrige, und dieser feinere Teil des Ätherleibes bildet eine Einheit mit der Empfindungsseele, während der gröbere eine Art Einheit mit dem physischen Leib bildet. Doch ragt wie gesagt, die Empfindungsseele über den Seelenleib hinaus. [1]

Der Astralleib hat den äußeren Eindruck von dem Gegenstande bewußt gemacht. Doch würde das Wissen von dem Gegenstande nur so lange dauern, als dieser gegenwärtig ist, wenn das Ich nicht das Wissen in sich aufnehmen würde. Dasjenige aber, das dem Wissen Dauer gibt, bezeichnet man als Seele. Man sieht daraus, wie eng verbunden im Menschen der Astralleib mit dem Teil der Seele ist, welcher dem Wissen Dauer verleiht. Auch kann man, wenn man eine genauere Bezeichnung will, von dem Astralleib des Menschen als dem Seelenleib sprechen, und von der Seele, insofern sie mit diesem vereinigt ist, als der Empfindungsseele. [2]

Zitate:

[1]  GA 9, Seite 41f   (Ausgabe 1961, 214 Seiten)
[2]  GA 13, Seite 65   (Ausgabe 1962, 444 Seiten)

Quellen:

GA 9:  Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung (1904)
GA 13:  Die Geheimwissenschaft im Umriß (1910)