Rassen

Genetik ist ein Rumoren, ein natürliches Rumoren in den von den Seelen leer gewordenen Gehirnen, ein Rumoren derjenigen Ideen, die eine Realität in der atlantischen Zeit hatten. Da war es wirklich so, daß es gewisse Gesetze gab, durch welche die Menschen Größe, Wachstum und alles mögliche durch Kreuzen, Überkreuzen und dergleichen bewirken konnten. Das war dazumal eine Art von Wissenschaft, eine ausgebreitete Wissenschaft, die gerade im atlantischen Zeitalter so sehr mißbraucht worden ist. Die Mysterien haben dann aus diesem Sich-Kreuzen, aus diesem Zusammenbringen des Verwandten und Verschiedenen Ordnung gemacht; sie haben Gruppen gebildet und der Menschheit entzogen, was ihr entzogen werden mußte. Es entstand aber wirklich schwärzest magischer Unfug durch das, was da im atlantischen Zeitalter getrieben worden ist. Auf diese Weise sind die heutigen Rassen entstanden. [1]

Man kann sieben Formen des Ätherleibes bei den Menschen unterscheiden. In den Ätherleibern haben wir Kräfte, die gewissermaßen nicht irdisch sind, die aus dem Kosmos hereinkommen. Nun wirkt der Ätherleib aber gestaltend auf den physischen Leib, und so kommt es, daß, während in bezug auf den physischen Leib durch die Erdenkräfte die Menschen alle gleich sein würden, schon durch den Ätherleib sie verschieden geformt werden. Im Grunde genommen können die Rassen immer wegen dieser Verschiedenheit der Ätherleiber auf die Siebenzahl zurückgeführt werden. Wenn auch manche typische Formen verkümmern und man vielleicht in der äußeren Wissenschaft weniger als 7 Grundrassen unterscheidet, es sind doch eigentlich in Wirklichkeit 7 Grundrassenverschiedenheiten im ganzen Menschengeschlecht vorhanden. Aber sie sind eigentlich durch die Ätherleiber bewirkt und haben ihren Ursprung nicht in den Erdenkräften während unserer Entwickelung, sondern sie haben ihren Ursprung in kosmischen Kräften. Wenn wir nun die Entwickelung der Erde selber rückwärts verfolgen bis in die atlantische, bis in die lemurische Zeit hinein, dann zeigt sich uns, daß ursprünglich Anlagen, Impulse vorhanden waren, durch welche die Physiognomie, die der physische Leib des Menschen durch die Gewalt des Ätherleibes bekommen hat – also die Verschiedenheit, die da ausgeprägt worden ist –, sich eigentlich nicht so auf der Erde hätte vollziehen sollen nach den ursprünglichen Anlagen, wie sie sich vollzogen hat. Der siebenfarbige Ätherleib würde in der Ausgestaltung des Menschen Verschiedenheiten bewirkt haben, aber nacheinander, so nacheinander, daß eine gewisse Form von Menschen dagewesen wäre, durch den Ätherleib bewirkt, in der 5. atlantischen Periode, eine 2. in der 6.  atlantischen Periode, eine 3. in der 7. atlantischen Periode, eine 5. in der 2. nachatlantischen Periode (siehe: Persische Kultur), eine 6. in der 3. nachatlantischen Periode (siehe: ägyptisch-chaldäische Zeit), eine 7. in der griechisch-lateinischen Zeit, der 4. nachatlantischen Periode. Also so wäre es gekommen: nacheinander hätten sich verschiedene Menschentypen gezeigt, nacheinander. Gewissermaßen hätten sich die Menschen so entwickelt, daß man in der 5. atlantischen Periode Menschen gehabt hätte, bei deren physischer Leibesgestaltung eine Form des Ätherleibes besonders stark gewirkt hätte, in der 6. atlantischen Periode die zweite der Formen und so weiter bis herein in die vierte nachatlantische Periode. Das war eigentlich veranlagt. Dagegen haben sich Luzifer und Ahriman gesträubt, das sollte nicht so kommen. Sie haben die ganze Sache so eingeleitet, daß die Entwickelungen sich verschoben haben, so daß, während eigentlich die Entwickelung so veranlagt war, daß im wesentlichen eine Form von Menschen hätten erscheinen sollen in der 5. atlantischen Periode, und diese dann sich hätte nach und nach umwandeln sollen in eine andere Form von Menschen, erhielten Luzifer und Ahriman die Form der 5. Periode in die 6. hinein und so weiter. So daß eigentlich dasjenige, was hätte vergehen sollen in der Form, geblieben ist, so daß sich ein Nebeneinander entwickelt hat, statt eines Nacheinander, das eigentlich bestimmt war. [2]

Es hätte auftreten können ein Menschentypus auf der Erde – das war ursprünglich veranlagt –, welcher das Ergebnis sieben hintereinander folgender Entwickelungsperioden gewesen wäre, die je etwas hinzugelegt hätten zur Vollkommenheit. Und die 5. nachatlantische Periode wäre schon so gewesen, daß ein harmonischer Menschentypus über die ganze Erde hin bestimmt war. Die Geister aus der Hierarchie der Exusiai, die Geister der Form haben bewirken wollen, daß aus dem Zusammenwirken der verschiedenen Hierarchien die Form dieses an physischer Ausgestaltung vollkommenen Menschentypus hätte wirklich entstehen können. So konnten die Griechen nur von ihm träumen, konnten ihn nur in der Kunst ausleben. [3]

Was die verschiedenen Hierarchien in den Menschen bewirkt haben, wird mehr in den physischen und Ätherleib hineingedrückt, als es ohne luziferischen und ahrimanischen Einfluß geschehen könnte. Ohne diesen Einfluß bliebe die Wirkung der Hierarchien mehr im Astralleib und im Ich. Dadurch entsteht nicht jene mehr geistige, von den Archangeloi angestrebte Gruppierung der Menschheit über die Erde hin. In seinem Eingedrücktsein in den physischen und Ätherleib werden die geistigen Kräfte in ihr Gegenteil gewandelt. Es entsteht statt der mehr geistigen Differenzierung die nach Rassen und Völkern. Ohne den luziferischen und ahrimanischen Einfluß sähen sich die Menschen auf Erden vom Himmel herunter differenziert. Die Gruppen verhielten sich zueinander in ihrem Leben wie Wesen, die Geistiges willig in Liebe einander geben und voneinander nehmen. In Rassen und Völkern erscheint die Erdenschwere durch den Leib des Menschen; in der geistigen Gruppierung wäre ein Spiegelbild der göttlich-geistigen Welt erschienen. [4] Rassen sind andere Gemeinschaften als Volksgemeinschaften. Was wirkt da nun in dem Rassenbegriff ? Da wirken zusammen diejenigen Wesenheiten, die wir als die normalen Geister der Form oder Gewalten bezeichnen, und die Wesenheiten, die wir als die abnormen Geister der Form, die eigentlich Geister der Bewegung; Dynamis sind mit Missionen der Geister der Form, kennen gelernt haben. Deshalb sind die Menschen in Rassen gespalten. Das, was die Menschen über das ganze Erdenrund hin gleich macht, was jeden Menschen, gleichgültig welcher Rasse er angehört, zum Menschen, zum Angehörigen des ganzen Menschentums macht, das bewirken die normalen Geister der Form. Dasjenige aber, was über die ganze Erde dahinspielt, was das ganze Menschentum in Rassen gliedert, das bewirken die abnormen Geister der Form. [5]

Die Rassen lebten ursprünglich an verschiedenen Stellen der Erde. Auf der einen Stelle der Erde bildete sich diese, auf der anderen Stelle der Erde eine andere Rasse. Wir können ganz gut reden davon, wie auf einzelne Teile der Erde besonders starken Einfluß hat der eine Planet, auf einen anderen Teil der andere Planet. Gehen wir zum Beispiel nach Asien hinüber, dann finden wir, daß auf asiatischem Boden besonders stark wirkt alles, was von der Venus auf die Erde herunterströmt. Gehen wir auf amerikanischen Boden, so finden wir, daß alles, dasjenige besonders stark wirkt auf den amerikanischen Boden, was herunterströmt aus dem Saturn. Und so finden wir eigentlich zum Beispiel auf Afrika alles dasjenige wirken, was vom Mars herunterströmt. So finden wir, daß auf jedes Stück der Erde eigentlich ein anderer Planet besonders stark wirkt. Es fällt zum Beispiel das Licht von der Venus ganz anders auf als vom Merkur. Das hängt mit den Gebirgsformationen, mit den Steinformationen zusammen. So hängen die verschiedenen Rassen auf verschiedenen Teilen der Erde davon ab, daß der eine Teil der Erde besonders stark aufnimmt die Venuseinflüsse, andere Teile die Saturneinflüsse. [6]

Es sind 5 Rassen entstanden: schwarz, gelb, weiß, und als ein Seitentrieb des Schwarzen das Kupferrote, und als einen Seitenzweig des Gelben, das Braune – das sind immer die aussterbenden Teile. [7]

Durch alles, das, was im ersten Drittel des Lebens sich vollzieht, sind wir mehr mit allen unseren Kräften an die Erde gebunden, als es die normalen Geister der Form für uns bestimmt haben. Dadurch aber ist der Mensch mehr von der Erde, auf der er lebt, abhängig geworden, als er es sonst geworden wäre. Er ist abhängig geworden von dem Orte der Erde, auf dem er lebt. Der Mensch wird also ganz abhängig von den irdischen Verhältnissen, von dem Ort, an dem er geboren ist. Das alles bestimmt seinen Rassencharakter, und auf diesem Umwege sind die abnormen Geister der Form diejenigen Geister der Form, die zu einer anderen Zeit als zwischen dem 21. und 23. Jahre dem Menschen das geben; was wir heutiges Erdenbewußtsein nennen die Verursacher der Rassenverschiedenheit des Menschen über die ganze Erde hin, die also von dem Orte auf der Erde abhängt, auf dem der Mensch geboren wird. Nun erlangt der Mensch während dieser Zeit – die also im Grunde genommen unter der Herrschaft der abnormen Geister der Form steht – auch die Möglichkeit, die Fähigkeit, seinesgleichen hervorzubringen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß der Mensch nicht nur in der geschilderten Weise abhängig wird von dem Orte, auf dem er geboren ist, sondern daß die Eigenschaften, die er dadurch erhält, auch auf seine Nachkommen vererbt werden können, daß also die Rassenzusammengehörigkeit nicht nur sich ausspricht in den Einflüssen des Wohnplatzes, sondern auch in dem, was durch die Rasse vererbt ist. Darin haben Sie die Erklärung dafür, warum die Rasse dasjenige ist, was vererbbar ist, und wir werden verstehen, was die Geisteswissenschaft zeigt: daß nur in der Vergangenheit die Rassenmerkmale durch den Ort hervorgebracht sind, an dem die Menschen geboren wurden. Das war in der letzten lemurischen und in der ersten atlantischen Zeit der Fall, als der Mensch direkt von der irdischen Umgebung abhängig war. In späterer Zeit beginnt die Rasse den Charakter zu haben, daß sie an die Vererbung gebunden ist und nicht mehr an den Ort. [8]

Durch die abnormen Geister der Form ist der Mensch abhängig von dem Punkte der Erde, auf dem er lebt. Die Abweichung von den Gesetzen der normalen Geister der Form ist auf die eben geschilderte Weise entstanden, so daß bedeutsam wurde für den Menschen der Punkt auf der Erde, auf dem er in einer bestimmten Verkörperung lebt. Da haben Sie zum Beispiel einen Punkt, der im Innern von Afrika liegt. An diesem Punkte wirken gleichsam von der Erde ausstrahlend alle diejenigen Kräfte, welche den Menschen namentlich während seiner ersten Kindheitszeit ergreifen können. So also wirkt jener Punkt auf der Erde, auf dem der Mensch lebt, am allerstärksten in der ersten Kindheitszeit und bestimmt dadurch diejenigen Menschen, die ganz abhängig sind von diesen Kräften, ihr ganzes Leben hindurch so, daß jener Punkt ihnen die ersten Kindheitsmerkmale bleibend aufprägt. Das was wir die schwarze Rasse nennen, ist im Wesentlichen durch diese Eigenschaften bedingt.

Wenn Sie nun weiter nach Asien hinübergehen, da haben sie einen Punkt auf der Erdoberfläche, wo die späteren Jugendmerkmale dem Menschen aus den Erdenkräften heraus bleibend aufgedrückt werden. Die hier in Betracht kommenden Rassen sind die gelben und bräunlichen Rassen unserer Zeit.

Wenn wir dann weiter von Osten nach Westen gehen, so finden wir einen Punkt, der von Asien her gegen Europa zu liegt und der die spätesten Merkmale, diejenigen Merkmale, die gerade in dem späteren, auf die erste Jugendzeit folgenden Lebensalter dem Menschen zukommen, dem Menschen bleibend aufdrückt, den Punkt, wo der Mensch nicht schon in der Kindheit von den Erdenkräften ergriffen wird, sondern dann, wenn die Jugend in das spätere Lebensalter übergeht. In dieser Weise wird der Mensch von den Kräften ergriffen, die von der Erde aus bestimmend für ihn sind, so daß wir, wenn wir diese einzelnen Punkte ins Auge fassen, eine merkwürdig verlaufende Linie erhalten. Diese Linie besteht auch für unsere Zeit. [9]

Wenn wir dann diese Linie weiterziehen, so kommen wir weiter nach Westen nach den amerikanischen Gebieten hinüber, in jene Gebiete, wo diejenigen Kräfte wirksam sind, die jenseits des mittleren Lebensdrittels liegen. Und da kommen wir – ich bitte das nicht mißzuverstehen, was eben gesagt wird; es bezieht sich nur auf den Menschen, insofern er von den physisch-organisatorischen Kräften abhängig ist, von den Kräften, die nicht sein Wesen als Menschen ausmachen, sondern in denen er lebt –, da kommen wir zu den Kräften, die sehr viel zu tun haben mit dem Absterben des Menschen, mit demjenigen im Menschen, was dem letzten Lebensdrittel angehört. Diese gesetzmäßig verlaufende Linie gibt es durchaus; sie ist eine Wahrheit, eine reale Kurve. Diesen Gang nehmen die Kräfte, die auf den Menschen rassebestimmend wirken. Nicht etwa deshalb, weil es den Europäern gefallen hat, ist die indianische Bevölkerung ausgestorben, sondern weil die indianische Bevölkerung die Kräfte erwerben mußte, die sie zum Aussterben führten. Von der Eigentümlichkeit dieser Linie hängt das ab, was auf der Oberfläche unserer Erde mit den Rassen sich abspielt, was von den Kräften, die nicht unter dem Einfluß der normalen Geister der Form stehen, bewirkt wird. Wo Rassencharaktere in Betracht kommen, da wirken sie in dieser Weise. In unserer Zeit wird der Rassencharakter aber allmählich überwunden. So recht vorgebildet hat sich das schon in der allerfrühesten Erdenzeit. Wenn wir bis in die alte lemurische Zeit zurückgehen würden, so könnten wir die allerersten Ausgangspunkte der Rassenentwickelung in der Gegend des heutigen Afrika und Asien finden. Dann sehen wir später eine Herüberbewegung des Menschen auch nach der westlichen Richtung, und in der Verfolgung der rassebestimmenden Kräfte nach Westen können wir dann das Absterben in den Indianern beobachten. Nach Westen mußte die Menschheit gehen, um als Rasse zu sterben. Um aufzufrischen die Menschheit mit neuer Jugendkraft, findet der Zug nach Osten statt, der Zug, der von Atlantis herüber über Europa nach Asien sich bewegt. Dann geschieht eine Wiederholung des Zuges nach dem Westen. Es wiederholt sich aber jetzt nicht die Bewegung der Rassen, sondern gleichsam eine höhere Stufe der Rassenentwickelung, die Entwickelung der Kulturen. In gewisser Weise kann man sehen, daß die Entwickelung der Kulturen durchaus den Charakter annimmt, der im Sinne einer Fortsetzung der Rassenlinie liegt. [10]

In unserer Zeit wird der Rassenbegriff in einer gewissen Weise verschwinden da wird aller von früher her gebliebene Unterschied nach und nach verwischt. So daß alles, was in bezug auf Menschenrassen heute existiert, Überbleibsel aus der Differenzierung sind, die sich in der atlantischen Zeit herausgebildet hat. Wir können noch von Rassen sprechen, aber nur in einem solchen Sinne, daß der eigentliche Rassenbegriff seine Bedeutung verliert. Was aber wird dann für ein Begriff an die Stelle des heutigen Rassenbegriffs treten? Die Menschheit wird sich nach moralischen und intellektuellen Differenzierungen gliedern und auf solcher Grundlage wird eine wiederum vergeistigte Kastenbildung eintreten. [11]

Zitate:

[1]  GA 177, Seite 85f   (Ausgabe 1977, 262 Seiten)
[2]  GA 165, Seite 168ff   (Ausgabe 1981, 240 Seiten)
[3]  GA 165, Seite 171f   (Ausgabe 1981, 240 Seiten)
[4]  GA 26, Seite 192   (Ausgabe 1976, 270 Seiten)
[5]  GA 121, Seite 67   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[6]  GA 354, Seite 152f   (Ausgabe 1969, 246 Seiten)
[7]  GA 349, Seite 57   (Ausgabe 1961, 264 Seiten)
[8]  GA 121, Seite 74f   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[9]  GA 121, Seite 77f   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[10]  GA 121, Seite 79f   (Ausgabe 1982, 214 Seiten)
[11]  GA 105, Seite 184   (Ausgabe 1983, 208 Seiten)

Quellen:

GA 26:  Anthroposophische Leitsätze. Der Erkenntnisweg der Anthroposophie – Das Michael-Mysterium (1924/1925)
GA 105:  Welt, Erde und Mensch, deren Wesen und Entwickelung sowie ihre Spiegelung in dem Zusammenhang zwischen ägyptischem Mythos und gegenwärtiger Kultur (1908)
GA 121:  Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie (1910)
GA 165:  Die geistige Vereinigung der Menschheit durch den Christus-Impuls (1915/1916)
GA 177:  Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis (1917)
GA 349:  Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums (1923)
GA 354:  Die Schöpfung der Welt und des Menschen. Erdenleben und Sternenwirken (1924)