Nirvanaplan

Vom Nirvanaplan ist das Wesen, das in uns, im Menschen ist, die Monade. [1] Wenn man sich in das Luftförmige versetzt im Traum, so befindet man sich auf dem Nirvanaplan. Nirvana heißt wörtlich «verlöschen», in Luft verlöschen, so wie man ein Feuer auslöscht. Wenn man darin das Leben sucht, ist man mit dem eigenen Leben auf dem Nirvanaplan. Der Mensch atmet Luft ein. Wenn er das Leben der Luft in sich erlebt, dann ist das der Weg, um auf den Nirvanaplan zu kommen. Daher die Atemübungen der Jogis. [2]

Wenn wir die europäischen Ausdrücke gebrauchen (für diese Plane), nennen wir den physischen Plan die Welt des Verstandes, das Astralische die Welt des Elementarischen, das untere Devachan die himmlische Welt und das obere Devachan die Vernunftwelt. Und weil der europäische Geist sich erst nach und nach heraufarbeitet, um in seiner Sprache die entsprechenden wirklichen Ausdrücke zu haben, so hat er dasjenige, was über der devachanischen Welt liegt (der Buddhiplan), einen religiös gefärbten Ausdruck bekommen und heißt die «Welt der Vorsehung», was darüber ist, das konnte das alte Hellsehen zwar überblicken und alte Überlieferungen konnten es der Menschheit geben, aus den europäischen Sprachen heraus konnte ihm aber kein Name gegeben werden, weil heute erst der Seher sich wieder dazu heraufarbeitet. So daß über der Welt der Vorsehung eine Welt liegt, für die es in ganz ehrlicher und richtiger Weise den Namen in den europäischen Sprachen noch nicht geben darf, denn es kann auch nicht ein beliebiger Name gefunden werden für das, was sonst im Orientalischen «Nirvana» genannt wird und was über der Welt der Vorsehung, dem Buddhiplan liegt. [3] Alles, was für den Menschen passives Sein ist nennt man den physischen Plan, das ist der Inbegriff alles passiven Seins. Der Inbegriff alles passiven Lebens nennt man den Astralplan, den alles passiven Denkens nennt man den Rupa-Mentalplan (Devachan, unteres), den Inbegriff alles aktiven Denkens, nennt man den Arupa-Mentalplan (oberes, formloses Devachan), den Inbegriff alles aktiven Lebens nennt man den Buddhiplan, den alles aktiven Seins den Nirvanaplan. Der Nirvanaplan hat die intensivste Tätigkeit, denn auf ihm wird sogar das Sein geschaffen. Wenn man im Sinne dieser Pläne den Menschen betrachtet, so wird man sehen, daß jedem Gedanken, den der Mensch denkt, als Reaktion auf dem entsprechenden anderen Plan, ein anderer aktiver Gedanke folgt. Wenn man auf dem niederen Mentalplan einen Gedanken hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem höheren Mentalplan. Wenn man ein Gefühl hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Buddhiplan. Wenn man auf dem physischen Plan tätig ist, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Nirvanaplan. Die Summe von all diesen Gegengedanken, Gegenerlebnissen, Gegenhandlungen nennt man Akasha-Chronik. Man kann also alle Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle Gefühle und Erlebnisse auf dem Buddhiplan und alle Handlungen auf dem Nirvanaplan. [4]

Zitate:

[1]  GA 93a, Seite 125   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)
[2]  GA 93a, Seite 45   (Ausgabe 1972, 286 Seiten)
[3]  GA 116, Seite 31f   (Ausgabe 1982, 174 Seiten)
[4]  Bei 71, Seite 27   (Ausgabe 0, 0 Seiten)

Quellen:

Bei 71:  Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe. Heft 71: Marie Steiner und Beatenberg (1980/1981)
GA 93a:  Grundelemente der Esoterik (1905)
GA 116:  Der Christus-Impuls und die Entwickelung des Ich-Bewußtseins (1909/1910)