Mysterien Amerikas

Von zwei Seiten her, auch lokal kommt das zum Ausdrucke, was wie Stürme hereinstoßen soll in unsere gewissermaßen zahme, friedliche, oder zur Zahmheit und Friedlichkeit bestimmte Evolution in der 5. nachatlantischen Zeit. Auf das eine habe ich gedeutet, indem ich gesagt habe, wie Dschingis-Khan inspiriert worden ist durch jenen Priester, der einen Nachkommen des Großen Geistes der alten Atlantis geschaut hat; auf der anderen Seite habe ich hingedeutet, wie eine gewisse ahrimanische Sturmkraft ausgegangen ist von dem Westen und überwunden worden ist in gewisser Beziehung durch all das, was sich an die Entdeckung Amerikas geschlossen hat, respektive in all dem als eine Widerstandskraft lebt. Man soll nur nicht glauben, daß die Dinge, die man nicht sieht, nicht vorhanden sind! Dadurch, daß das nicht zur äußeren physischen Erdenwirklichkeit gekommen ist, was eigentlich in Angriff genommen worden ist von den ahrimanischen Mächten auf der westlichen Halbkugel, dadurch ist unsere 5. nachatlantische Kultur vor den ersten Stürmen gerettet. Aber es lebt fort, es lebt fort gewissermaßen in gespenstischer Art. Es ist da, es drängt sich hinein in die Triebe der Menschen. Nur wissen die Menschen nichts davon, daß es sich in diese Triebe hineinlebt, hineindrängt. Nun kann ich Ihnen eigentlich nur durch eine gewisse Aneinanderreihung von Bildern eine Grundlage für Vorstellungen geben, die Sie sich nach und nach durch Meditationen selber verschaffen müssen, denn nicht leicht würde ich Begriffe finden im gegenwärtigen Begriffsmaterial, um anzudeuten, was eigentlich in den Trieben der Menschen lebt, die unterschwellig sind und die in das gewöhnliche Seelenleben zwar stoßen und treiben, aber die bedeckt sind, die nicht geschaut werden, die nicht gesehen werden im modernen normalen Leben.

Eine den allgemeinen Denkfähigkeiten, die auf der östlichen Halbkugel sich ausgebildet haben, fernstehende Bevölkerung war dort, aber innerhalb dieser Bevölkerung (war) eine große Anzahl von Menschen, die eingeweiht waren in gewisse Mysterien. Mysterien der allerverschiedensten Art gab es auf dieser westlichen Halbkugel vor der Entdeckung Amerikas, Mysterien, die breite Anhängerschaften hatten. Und gewissermaßen wie eine einheitliche Macht, der alles gehorchte, der alles folgte, wurde ein gespensterartiger Geist verehrt, ein Geist, der ein Nachkomme war des Großen Geistes der Atlantis, ein Geist, der aber allmählich einen ahrimanischen Charakter angenommen hatte, indem er mit all denjenigen Kräften wirken wollte, die in der Atlantis die richtigen waren oder schon in der Atlantis ahrimanische waren. Wenn der Atlantier von seinem Großen Geiste sprach, so drückte er das aus in dem Worte, das ähnlich klang dem noch in China erhaltenen Worte Tao. Und eine ahrimanische Karikatur, ein ahrimanischer Widerpart, Gegner dieses Großen Geistes Tao, der aber doch mit ihm verwandt war, der wirkte so, daß er nur vor dem atavistisch-visionären Schauen sichtbar werden konnte, aber den Leuten, die namentlich in Beziehung standen zu den weit ausgebreiteten Mysterien dieses Geistes, auch immer, wenn sie ihn haben wollten, erschien, so daß sie seine Aufträge und seine Gebote empfangen konnten. Diesen Geist nannte man mit einem Worte, das so ähnlich klang: Taotl. Eine mächtige, nicht bis zur physischen Inkarnation kommende Wesenheit. [1]

In die Mysterien des Taotl wurden viele eingeweiht. Aber die Einweihung war durchaus eine solche, die einen ahrimanischen Charakter trug; denn diese Einweihung hatte einen ganz bestimmten Zweck, ein ganz bestimmtes Ziel, alles Erdenleben, auch das Erdenleben der Menschen, so weit zu erstarren, zu mechanisieren, daß über diesem Erdenleben der Menschen der ja schon in verschiedener Weise in diesen Betrachtungen angedeutete besondere luziferische Planet angelegt werden könnte, daß die Seelen der Menschen herausgebracht würden; herausgepreßt werden sollten sie. Das, was in der römischen Kultur durch die ahrimanischen Mächte versucht worden ist, war nur ein schwacher nachatlantischer Nachklang desjenigen, was durch furchtbarste magische Künste erreicht werden sollte in einem viel umfänglicheren Maße von denjenigen, welche unter der Führung des Taotl standen. Ein ganz auf Ertötung jeder Selbständigkeit, jeder Seelenregung von innen heraus gerichtetes allgemeines Erden-Todesreich (Ahriman ist ja der Herr des Todes), könnte man sagen, sollte erstrebt werden, und in den Mysterien des Taotl sollten diejenigen Kräfte erworben werden, welche den Menschen befähigten, ein solches ganz mechanisiertes Erdenreich herzustellen. Dazu hätte man von allem kennen müssen die großen kosmischen Geheimnisse, die sich beziehen auf dasjenige, was wirkt und lebt im Weltenall und seine Wirkungen äußert im Erdendasein. Diese Weisheit vom Kosmos, die ist im Grunde genommen in allen guten und schlechten Mysterien ja immer dem Wortlaute nach dieselbe, weil die Wahrheit immer dieselbe ist. Es handelt sich nur darum, sie in solcher Weise zu bekommen, daß sie entweder in gutem oder in schlechtem Sinne gewendet wird. Die Weisheit nun von dem Kosmos, die an sich keine schlechte war, die in sich sogar heilige Geheimnisse enthielt, diese Weisheit wurde sorgfältig von den Initiierten des Taotl verborgen. Sie wurde niemandem anders mitgeteilt anders als dadurch, daß er eben im richtigen Sinne in der Taotl-Manier initiiert worden ist. Nun handelte es sich darum, diese Geheimnisse durch Initiation in einer ganz bestimmten Seelenverfassung zu erhalten, in einer solchen Seelenverfassung, daß man in sich die Neigung, die Sympathie dazu verspürte, diese Geheimnisse so zu verwenden auf der Erde, daß sie dieses mechanische, starre Totenreich auf der Erde aufrichtete. Und man bekam sie, man empfing sie in einer besonderen Weise. Keinem wurde die Weisheit mitgeteilt, der nicht vorher in einer gewissen Art einen (Ritual-)Mord begangen hatte. Und zwar wurden ihm beim ersten Mord nur gewisse Geheimnisse mitgeteilt. Erst bei folgenden Morden wurden ihm weitere und höhere Geheimnisse mitgeteilt. Derjenige, der gemordet werden sollte, der wurde auf einen Aufbau gelegt, der so eingerichtet war, daß man durch ein oder zwei Stufen von allen Seiten zu einer Art von katafalkartigen Vorrichtung kam, die oben abgerundet war, so daß, wenn man den betreffenden zu Ermordenden darauf legte, er im Rücken stark gekrümmt wurde, und durch das besondere Anschnüren an jene Vorrichtung wurde ihm der Magen herausgetrieben, daß mit einem Schnitt, zu dem der betreffende Einzuweihende vorbereitet worden ist, der Magen ausgeschnitten werden konnte. Diese Art des Mordes erzeugte ganz bestimmte Gefühle, und die erregten die Empfindungen, welche fähig machten, die Weisheit, die dem Betreffenden später mitgeteilt wurden, in der angedeuteten Weise zu verwenden. Wenn dann der Magen ausgeschnitten worden war, so wurde er dem Gotte Taotl geopfert, wiederum unter ganz bestimmten Zeremonien. [2] Wenn die Betreffenden, die initiiert werden sollten, reif waren auf diesem Initiationswege, dann erfuhren sie auch, um was es sich handelte; dann erfuhren sie, wie die Wechselwirkung war zwischen dem also Ermordeten und demjenigen, der initiiert worden war. Der also Ermordete, der sollte dadurch vorbereitet werden in seiner Seele, in das luziferische Reich hinaufzustreben, und derjenige, der initiiert werden sollte, sollte die Weisheit bekommen, diese Erdenwelt so zu gestalten, daß die Seelen aus ihr vertrieben werden. Und dadurch, daß eine Verbindung geschaffen war zwischen dem Ermordeten und dem Initiierten – nicht Mörder, kann man sagen, sondern Initiierten –, dadurch war dann die Möglichkeit gegeben, daß der Initiierte mitgenommen wurde von der anderen Seele, also selber im rechten Augenblicke die Erde verlassen konnte. [3]

Derjenige, der initiiert wurde, eignete sich ganz bestimmte schwarzmagische Kräfte an, deren Verwendung dahin geführt haben würden, die Kultur der Erde zu mechanisieren, alles Ich auszutreiben, so daß nicht mehr Körper geboren worden wären, die noch mit einem Ich hätten begabt werden können. Nun würde aber derjenige, der solche Kräfte besessen hätte – denn die Dinge sind immer in Wechselwirkungen in der Welt –, sich dadurch auch erdgebunden gemacht haben; der Initiierte hätte selber immer mit den Kräften der Erde zusammen sein müssen. Er hat sich gewissermaßen dadurch nur verbunden mit jenen Kräften, mit den Erdenkräften, mit dem Seelischen der Erde, mit all dem, was den Tod bewirkt auf der Erde. Aber er hätte dadurch seine Seele selber verloren. Und er rettete sich in bezug auf seine Seele dadurch, daß er auf der einen Seite bewirkte, daß durch die Prozedur des Magenausschneidens die Seele, die ermordete, nicht mehr Lust hatte, auf die Erde zu kommen, und auf der anderen Seite war es dieser Seele zugleich gegeben – und das beabsichtigte er –, seine eigene Seele mit hineinzuziehen in das Reich, das außerhalb der Erde nun begründet werden sollte. [4]

Nun, selbstverständlich würde die Evolution der Erde nicht fortgehen, wenn auf einem beträchtlichen Teile der Erde Menschlichkeit und Sinn für Menschlichkeit ganz aussterben würden. Deshalb starb auch hier der Sinn für Menschlichkeit nicht ganz aus, und es wurden einzelne andere Mysterien begründet, welche dazu bestimmt waren, den Ausschreitungen dieser Mysterien entgegenzuarbeiten. Das waren die Mysterien, in denen ein Wesen lebte, das nicht bis zur fleischlichen Inkarnation kam, das aber wiederum von den ja mit gewissem atavistischem Hellsehen befähigten Menschen geschaut werden konnte, wenn die Betreffenden ordentlich vorbereitet worden sind durch die Mysterien dieses Wesens. Tezkatlipoka nannte man dieses Wesen, das durch seine Eigenart etwas verwandt war – obwohl es zu einer viel niedrigeren Hierarchie gehörte – dem Jahve-Gott, und das auf der anderen Hälfte der Erde entgegenwirkte diesen scheußlichen Mysterien. Die Lehren des Tezkatlipoka drangen sehr bald aus den Mysterien heraus und wurden exoterisch verbreitet. (Von Ahrimans Seite) wurde dem Tezkatlipoka ein anderer Geist entgegengesetzt, der für die westliche Halbkugel viel Ähnlichkeit hat mit dem Geiste, den Goethe als Mephistopheles beschrieben hat. Es ist ein Verwandter von ihm. Er wurde dort bezeichnet mit einem Worte, das so ähnlich klang wie Quetsalkoatl. Er hatte zu seinem Symbolum etwas Ähnliches wie es auf der östlichen Halbkugel der Merkurstab war, und er war zugleich auf dieser westlichen Halbkugel der Geist, welcher durch gewisse magische Kräfte bösartige Krankheiten austeilen konnte, bösartige Krankheiten, die er über diejenigen bringen konnte, die er verderben wollte, weil er sie losmachen wollte von dem verhältnismäßig guten Gotte Tezkatlipoka. Durch solche Dinge wurden hier die scharfen Stöße vorbereitet, die von ahrimanischer Seite allmählich in die Welt der menschlichen Triebe hineingebohrt werden sollten. [5]

Nun ereignete sich in einem bestimmten Zeitpunkte dieses, daß ein Wesen geboren wurde, welches sich eine bestimmte Aufgabe setzte innerhalb dieser Kultur, ein Wesen, das im heutigen Mittelamerika geboren wurde. Die alten Ureinwohner Mexikos, knüpften an das Dasein dieses Wesens eine bestimmte Anschauung. Sie sagten, dieses Wesen sei dadurch zur Welt gekommen, daß eine Jungfrau es als Sohn bekommen habe, eine Jungfrau, welche in Jungfrauenschaft es empfangen hat durch überirdische Mächte, dadurch, daß ein gefiedertes Wesen der Befruchter dieser Jungfrau war, ein aus dem Himmel gekommenes gefiedertes Wesen. Wenn man mit den okkulten Mitteln diesen Dingen nachgeht, so sieht man, wie dieses Wesen, dem die Altmexikaner Jungfrauengeburt zuschrieben, ungefähr ein Lebensalter von 33 Jahren erreichte, und es wurde geboren ungefähr um das Jahr 1 unserer Zeitrechnung. Und es stellte sich eine ganz bestimmte Aufgabe.

Es war damals nämlich in Mittelamerika ein schon durch seine Geburt zum hohen Initiierten des Taotl bestimmter Mensch geboren. Dadurch, daß er sehr viele Male wiederholt hat die Prozedur des Magenausschneidens, dadurch war er allmählich mit einem hohen irdisch-überirdischen Wissen ausgerüstet worden. Es war dieses einer der allergrößten, wenn nicht der größte schwarze Magier, den die Erde jemals über sich hat schreiten sehen, derjenige schwarze Magier, der sich daher die größten Geheimnisse angeeignet hat, die es auf diesem Wege anzueignen gibt. Er stand unmittelbar vor einer großen Entscheidung, als das Jahr 30 heranrückte, vor der großen Entscheidung, durch fortdauernde Initiation wirklich als einzelne Menschenindividualität so mächtig zu werden, daß er das Grundgeheimnis gekannt hätte, durch das er der folgenden menschlichen Erdenevolution einen solchen Anstoß hätte geben können, daß wirklich die Menschheit im vierten und fünften nachatlantischen Zeitraum so verfinstert worden wäre, daß zustande gekommen wäre das, was die ahrimanischen Mächte für diese Zeiträume angestrebt haben. Da begann zwischen ihm und jenem Wesen, dem eine Jungfrauengeburt zugeschrieben worden ist, ein Kampf, von dem man wiederum findet, wenn man nachforscht, daß er drei Jahre gedauert hat. Dieses Wesen, dem die Jungfrauengeburt zugeschrieben wird, trägt ungefähr den Namen, wenn man ihn versucht nachzubilden in unserer Sprache: Vitzlipuzli (Huitzilopochtli). Von allen diesen Wesen, die sonst nur gespenstig herumgingen, so daß sie nur durch atavistisches Hellsehen geschaut werden konnten, war das Wesen Vitzliputzli wirklich Mensch geworden durch die Jungfrauengeburt, die man ihm zugeschrieben hat. Der dreijährige Kampf endete damit, daß Vitzliputzli imstande war, den großen Magier kreuzigen zu lassen, und durch diese Kreuzigung nicht nur seinen Leib zu vertilgen, sondern auch seine Seele zu bannen, so daß sie ohnmächtig wurde in ihrem Schaffen, so daß das Wissen ohnmächtig wurde, das Wissen getötet wurde, das sich dieser mächtige Magier des Taotl angeeignet hatte. [6]

Auf diese Weise hat sich Vizliputzli die Fähigkeit erworben, alle diejenigen Seelen, die auf die angedeutete Weise schon den Drang erhalten haben, Luzifer zu folgen und die Erde zu verlassen, wiederum für das Erdenleben zu gewinnen, ihnen wiederum den Trieb zum Erdenleben, zur folgenden Inkarnation einzuimpfen, durch den mächtigen Sieg, den er über den großen schwarzen Magier davongetragen hatte.

So lebt fort nicht das, was fortgelebt haben würde von diesen Gegenden her, wenn die Mysterien des Taotl ihre Früchte getragen hätten, sondern es lebt fort, gleichsam nur in der ätherischen Welt das, was an Kräften, an Nachkräften geblieben ist von dem Treiben, das in diesen Mysterien war. Alle diese Kräfte sind vorhanden; sie sind untersinnlich vorhanden, es ist gewissermaßen unter der Vulkandecke des gewöhnlichen Lebens da. [7]

Dadurch ist zunächst für den vierten nachatlantischen Zeitraum gebrochen worden die Kraft dieser Mysterien; aber sie lebten wieder auf (bei den Azteken). Und Sie können das ja selbst aus der Geschichte ersehen, wie es nach der Entdeckung Amerikas vielen Europäern gegangen ist, die nach Amerika hinübergegangen sind.

Dadurch ist der westlichen Welt, insofern das Elementarische eben bei ihr in Betracht kommt, der Impuls einverleibt worden, der gerade von dieser Seite ausgehen sollte: der ahrimanische Impuls. Nun, wie gesagt für die vierte nachatlantische Zeit ist er gebrochen worden durch die Kreuzigung des großen initiierten schwarzen Magiers durch Vitzliputzli. Dann ist aber doch soviel Kraft geblieben, daß ein weiterer Ansturm hätte geschehen können für den fünften nachatlantischen Zeitraum, der dahin gegangen wäre, nun wirklich die Erde mit Mechanisierung zu überziehen, nicht nur eine Kultur zu begründen, die in lauter mechanischen Werkzeugen gegipfelt hätte, sondern die auch die Menschen selber zu lauter Homunkulussen gemacht hätten, so daß die Iche fortgezogen wären.

Diese Welt sollten die Europäer kennenlernen. Und die neuere Zeit beginnt ja gerade eben damit, daß die Europäer hinübergezogen wurden nach dieser Welt. Während also auf der einen Seite von Osten herüber die Stürme des Dschingis-Khan und seiner Nachfolger gleichsam ein Gottesgericht vollstrecken sollten, sollte vorbereitet werden im Westen eine Atmosphäre wildester ahrimanischer, elementarischer Kräfte, in welche die Europäer hineingekommen wären. Solche Dinge sind wirklich so, daß Ahriman und Luzifer voll zusammenarbeiten. Die Europäer sollten zum Beispiel durchaus nicht mit uneigennützigen Gefühlen da hinüberkommen, sondern sie sollten mit verlangenden, begehrlichen Gefühlen herüberkommen, aber mit Begierdegefühlen gewissermaßen nach etwas, worüber sie sich allerlei Täuschungen hingaben. So konnte ein Nachfolger des Dschingis-Khan, der sich in China niedergelassen hatte und China beherrschte, nachdem die Mongolenstürme über Europa hingegangen waren, der Kublai-Khan, sich in China der Anwesenheit eines Europäers, eines Venezianers erfreuen: Marco Polo. Und jener Marco Polo wurde am Hofe des Kublai-Khan – Kublai-Khan selber war noch unter dem Einflusse jener Initiation (wie Dschingis-Khan)– gründlich beeinflußt; und er schrieb ein Buch, welches geeignet war, die Phantasie der Europäer nach der westlichen Halbkugel hinüber mächtig anzuregen: «Mirabilia mundi.» Und durch diese Schrift wurde Christoph Kolumbus angeregt, seine Fahrt nach Amerika zu unternehmen. Da wurde also in der richtigen Weise ins Phantasievolle hinein die Begierde angeregt. Die Dinge wirken wirklich in einer außerordentlich klugen Weise zusammen. Sie müssen sich nur eben bekanntmachen damit, daß Plan in der Weltgeschichte ist, Plan auch da, wo die bösen Mächte in Betracht kommen. [8] (Siehe auch: Mysterien des Grossen Geistes im Osten).

Zitate:

[1]  GA 171, Seite 56ff   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)
[2]  GA 171, Seite 58f   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)
[3]  GA 171, Seite 60   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)
[4]  GA 171, Seite 101f   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)
[5]  GA 171, Seite 60f   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)
[6]  GA 171, Seite 61ff   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)
[7]  GA 171, Seite 63   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)
[8]  GA 171, Seite 104ff   (Ausgabe 1964, 376 Seiten)

Quellen:

GA 171:  Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts (1916)