Pflanzenreich

Wenn der hellseherische Blick umherschweift in unserer Welt und die zum Sonnensystem gehörigen anderen Planeten untersucht: ein Pflanzenreich ganz im Sinne unseres Pflanzenreiches finden wir überall bei den Planeten, die zu unserer Sonne gehören; so daß wir in unserem Pflanzenreich etwas haben, was sozusagen Systemdasein hat, was zu unserem (Planeten-)System gehört. [1]

(Auf dem alten Monde gab es Pflanzentiere, und ein Pflanzenmineralreich. Bei der Erdentwickelung) hatte sich eine gewisse Anzahl höher entwickelt, zu Tieren; andere sind stehen geblieben und wurden Pflanzen. Und das Pflanzenmineralreich hat sich eben so verteilt, daß einige zu schweren Mineralien geworden sind, und andere sich zu Pflanzen hinaufentwickelt haben. Es ist nicht alles nach einem Maßstabe entstanden. Wir haben im (heutigen) Pflanzenreich nebeneinander Pflanzenmineralien (des alten Mondes) im Aufstieg und (ehemalige) Pflanzentiere im Abstieg. Die Pflanzen, die heute vorzugsweise unsere ästhetische Pflanzendecke bilden, sind jene, die entstanden sind durch die Hinaufentwickelung der Pflanzenmineralien des Mondes, das Veilchen zum Beispiel. Dagegen ist alles, was uns wie moderig anklingt, in absteigender Entwickelung, während unsere grünen Laubpflanzen in der Zukunft höhere Stufen erreichen werden. [2] Die Pflanzen, wie sie vor uns dastehen, sind erst die Keime zu dem, was sie werden sollen. Die Pflanze ist heute erst eine sinnbildliche Hindeutung auf etwas, was in höherer Glorie und Klarheit erst im nächsten menschlichen Entwickelungszyklus (siehe: Jupiter künftiger) erscheinen soll. [3]

Während der fünften Runde wird kein Mineralreich mehr sein. Es ist erlöst. In der ersten Hälfte dieser Runde wird der Mensch seine höheren Sinne ausbilden, mittels derer er zu dem Pflanzenreich in jene Beziehung treten wird wie jetzt zum Mineralreich; er entwickelt den Pflanzengedanken. Dann lebt der Mensch bewußt im Garten Eden. Es gibt dann keine Schwere mehr. Alles hat sich in Pflanzenreich verwandelt. Während der zweiten Hälfte der fünften Runde zieht der Mensch das ganze Pflanzenreich wieder in sich ein; er erlöst es, soweit er es erlösen kann. Diese Reiche waren ja früher zu seinen Gunsten – als zu seiner Entwicklung überflüssig, hinderlich – ausgesondert worden. [4]

Zitate:

[1]  GA 105, Seite 135   (Ausgabe 1983, 208 Seiten)
[2]  GA 100, Seite 134   (Ausgabe 1981, 276 Seiten)
[3]  GA 93, Seite 163   (Ausgabe 1979, 370 Seiten)
[4]  GA 89, Seite 152f   (Ausgabe 2001, 234 Seiten)

Quellen:

GA 89:  Bewußtsein – Leben – Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie (1903-1906)
GA 93:  Die Tempellegende und die Goldene Legende. als symbolischer Ausdruck vergangener und zukünftiger Entwickelungsgeheimnisse des Menschen (1904/1906)
GA 100:  Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis. Theosophie und Rosenkreuzertum – Das Johannes-Evangelium (1907)
GA 105:  Welt, Erde und Mensch, deren Wesen und Entwickelung sowie ihre Spiegelung in dem Zusammenhang zwischen ägyptischem Mythos und gegenwärtiger Kultur (1908)